Happy Birthday Määkuh - Historisches Kettenschiff 120 Jahre alt
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Happy Birthday Määkuh - Historisches Kettenschiff 120 Jahre alt

Happy Birthday Määkuh - Historisches Kettenschiff 120 Jahre alt

Die Määkuh, ein historisches Schlepp-Schiff, feiert in diesen Tagen Geburtstag. Der Koloss aus Eisen wird 120 Jahre alt. Früher war die Määkuh auf dem Main unterwegs, jetzt soll sie einen festen Platz auf dem Trockenen in Aschaffenburg bekommen.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Vor 120 Jahren ist die Määkuh in Aschaffenburg vom Stapel gelaufen. Unterhalb des Aschaffenburger Schlosses war eine Werftanlage errichtet worden. Acht dieser Kettenschiffe wurden hier zusammengesetzt. Die Bausätze kamen aus Dresden. Die restlichen Dampfschleppschiffe wurden verschrottet. Überlebt hat nur noch eine Määkuh. Der Name ist entstanden, weil das Dampfablassen wie das Muhen einer Kuh geklungen haben soll. Und der Main heißt auf gut fränkisch Mää. Deshalb wurde das Schiff im Volksmund zur Määkuh.

Lange Kette im Main

Von 1886 bis 1936 lag im Main zwischen Mainz und Aschaffenburg eine schwere eiserne Kette am Grund des Flusses. Später wurde sie noch bis Bamberg verlängert. Die Määkuh konnte die Kette in der Art aufnehmen, dass sie vom Bug aus durch den Schiffskörper über den Dampfantrieb lief und am Heck wieder im Fluss verschwand. So konnte sich das Schleppschiff an der Kette entlang flußaufwärts ziehen und dabei bis zu 50 kleinere Schiffe hinten anhängen. Dank der Kettenschiffe wurde der Main die ideale Wasserstraße für den Gütertransport. Vielerorts gab es kleine Haltestellen, an denen sich immer wieder Kähne und kleine Schiffe an die Kettenschiffe anhängen konnten.

Bewegte Geschichte

In 120 Jahren hat die Määkuh einiges erlebt. Bis 1936 fuhr sie als Schleppschiff. Später diente der Koloss als schwimmendes Restaurant, zeitweise war auch eine Bootsschule in dem eisernen Schiff untergebracht. 2009 schließlich drohte dem 50 Meter langen und sieben Meter breiten Kahn die Verschrottung. Inzwischen steht er zwar unter Denkmalschutz, rostet jedoch seit 10 Jahren vor sich hin.

Heimathafen an Land

Als Industriedenkmal soll die Määkuh jetzt im Aschaffenburger Stadtteil Nilkheim einen dauerhaften Liegeplatz bekommen - allerdings an Land. Aschaffenburgs Oberbürgermeister Herzing will das Projekt unterstützen. Auch die Gruppe "Aschaffenburger Altstadtfreunde" will helfen, die Määkuh wieder zu altem Glanz zu verhelfen.

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