Silvester, Rakete

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Handchirurgen fordern: Vorsicht beim Silvester-Feuerwerk

Eine Unachtsamkeit oder eine Fehlzündung: Ärzte der Klinik in Bad Neustadt warnen vor den Gefahren von Feuerwerk. Für manche Silvester-Fans hat das Böllern verheerende Folgen. Von Norbert Steiche

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Bald ist es soweit. Dann kommen die Fans von Silvesterfeuerwerk wieder auf ihre Kosten. Gerade auf Jüngere geht von den Böllern eine große Faszination aus. So war es auch bei Jens Hackmann. Als er 22 Jahre alt war, wollte er sich Silvesterböller aus nicht explodierten Krachern zusammenbasteln. Heute hat er an seiner linken Hand den kleinen Finger komplett verloren. Am Ringfinger fehlen zwei Glieder, am Mittelfinger ein Glied. Silvesterfeuerwerk langt Hackmann nicht mehr an.

Hilfe aus der Handchirurgie

Hilfe bekam Hackmann in der Handchirurgie im Rhön-Klinikum Bad Neustadt. Sein rechter Daumen hing nur noch an einem Hautfetzen. Sein Auge ist verletzt und seine Trommelfelle sind bis heute beschädigt.

Chefarzt Jörg van Schoonhoven weiß aus Erfahrung: Besonders häufig kommen Leute in die Handchirurgie, wenn ihnen in ihren Kellerlaboren ihre Feuerwerksmischungen um die Ohren geflogen sind. Oder wenn ein Feuerwerk in der Hand los geht. Schoonhoven rät: Böller und Raketen, deren Zündschnur erloschen ist, niemals erneut anzünden.

Gefährliche Mutproben

Besonders gefährlich sind aus Sicht Schoonhovens gerade auch die Mutproben, etwa bei Jugendlichen: Wer wirft einen Kracher erst in letzter Sekunde weg oder lässt ihn gar sogar zwischen den Fingern explodieren?

Die Patienten in der Bad Neustädter Handchirurgie jedenfalls wollen nach ihren Unfällen in der Regel nichts mehr mit Feuerwerk zu tun haben, sagt Schoonhoven.

So wie Jens Hackmann, der mittlerweile eingreift, wenn er sieht, dass Kinder oder Jugendliche unvorsichtig mit Krachern sind.