Christian Geuß mit seinem Fang.
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Glückstag an der Würm: Drei riesige Waller in einer Stunde

Christian Geuß fischt an der Würm, seit er denken kann. Schließlich ist er auch in der Nähe des Flusses im Landkreis München aufgewachsen. Aber das, was ihm vor Kurzem passiert ist, hat er noch nie erlebt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Vergangenen Sonntag wollte Christian Geuß gemeinsam mit einem Freund bei Stockdorf an der Würm Hechte angeln. Fast einmal in der Woche macht er das.

Doch dieses Mal war alles ganz anders: Unverhofft hatte er plötzlich einen 28 Kilogramm schweren und 1,76 Meter langen Waller an der Angel. Er habe den Fisch erst für einen sehr großen Stock gehalten, erzählt er. Sein Kumpel habe dann aber gleich gesagt: "Boah, das ist ein riesen Waller!"

"Man hat das riesen Maul, den riesen Kopf gesehen. Das war sehr überraschend und wir haben uns riesig gefreut“. Christian Geuß, Hobbyangler

Fisch biss nicht gleich an

Es habe eine Weile gedauert, bis der Fisch zugebissen habe, so der Hobbyangler. Mit entsprechenden Ködern und etwas Geduld habe es dann aber doch noch geklappt. "Ich hatte die Rute in der Hand, hab den Waller an das Ufer rangezogen." Sein Freund habe den Fisch dann mit dem sogenannten "Wallergriff", also einen Griff mit der Hand ins Maul, ans Ufer gezogen.

Wallerfang ein seltenes Anglerglück

Als Geuß und sein Freund den ersten Waller herausgeholt hatten, schauten sie sich nochmal die Fundstelle an: "Plötzlich waren da dann noch drei weitere Waller. Die sind dann wohl wach geworden und raus gekommen. Vier kapitale Waller!" Offensichtlich hatten die beiden genau die Höhle gefunden, in der die Waller sich aufgehalten hatten.

"Ich glaube, so etwas in der Jahreszeit und dann auch noch drei Stück in so einer Größe – das ist wirklich selten der Fall. Das war schon etwas Besonderes“, berichtet der Hobbyangler weiter über diesen außergewöhnlichen Tag.

Waller filetiert und eingefroren

Drei der insgesamt vier Waller konnten Geuß und sein Freund fangen. Alle drei holten sie aus dem Wasser.

Ab einer gewissen Größe, so heißt es, schmecken Waller nicht mehr so gut. Geuß ist gespannt ob das stimmt. Einen Teil des Fischs will er räuchern. Den Großteil der Filets hat er aber eingefroren.

Dass man Waller tagsüber sieht, sei eher selten, erklärt er. Waller verstecken sich normalerweise in ihrem Bau und sind im Winter eher träge. Das liegt an der niedrigen Wassertemperatur und daran, dass sie überwiegend von ihren Fettreserven leben.

Wallerfang wichtig für Fischbestand

Dass die drei riesen Waller nun aus der Würm herausgefischt worden sind, sei nicht schlimm, sagt Geuß. Die großen müssten ohnehin abgefischt werden, denn "bei uns an der Würm fressen die Waller sonst den Besatz von Forellen und Saiblingen.“

Das bestätigt auch Franz Geiger, Präsident des Oberbayerischen Fischereiverbands. Wegen der Klimaerwärmung würden sich Waller seit Jahren stark vermehren. In der Würm seien sie besonders häufig vertreten. Und weil Waller Raubfische sind, gefährden sie die anderen Fischarten.

Waller aus der Würm zu fischen, sei also in Ordnung, sagt Franz Geiger. Dass Christian Geuß es geschafft hat, jetzt im Winter gleich drei Waller innerhalb einer Stunde herauszufischen, sei aber in der Tat außergewöhnlich.

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