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Gefahren beim Stand-Up-Paddeln

Rauf aufs Brett und los geht's: Stand-Up-Paddeln ist der neue Trend-Sport auf oberbayerischen Seen, der leicht erlernt werden kann. Doch gerade das birgt große Gefahren. Von Rebekka Preuß und Matthias Lauer

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Stand-Up-Paddeln kann leicht erlernt werden und ist für alle Altersklassen von fünf bis 80 Jahre geeignet. Kein Wunder also, dass alleine auf dem Walchensee an manchen Tagen bis zu 150 Stand-Up Paddler gleichzeitig unterwegs sind und dass sich dementsprechend viele Unfälle ereignen.

Stand-Up-Paddlerin ertrinkt im Wörthsee

Anfang Juli ist eine 37-Jährige Stand-Up-Paddlerin im Wörthsee ertrunken. Sie konnte nicht schwimmen. Auch am Starnberger See hat ein Stand-Up-Paddler schon die Rettungskette inklusive Rettungshubschrauber ausgelöst, weil er sein Brett verloren hatte und zu schwach war, um ans Ufer zurück zu schwimmen.

Auf Wind, Wetter und Wassertemperatur achten

Viele unterschätzen die Größe der Seen, den Wind, die Wellen und das kalte Wasser, bringen sich damit selbst in Gefahr. Außerdem sind die wenigsten Paddler richtig ausgerüstet, kritisiert Alois Grünwald von der Wasserwacht Walchensee, der auf eine Stand-Up-Paddlerin zeigt: "Also ich sehe sicherheitsmäßig nichts. Außer sie hat einen Auftriebskörper am Paddel, damit das Paddel nicht verloren geht. Aber sie trägt kein Restube (einen Bauchgurt mit aufblasbarer Rettungsboje), und sie hat auch keine Leash (eine Sicherheitsleine am Brett, die am Fuß befestigt dafür sorgt, dass man sich, wenn man ins Wasser fällt, das Brett sofort wieder holen kann)." Auch bei den nächsten Paddlern dasselbe Bild. Keiner trägt eine Leash, keiner hat ein Restube.

Stand-Up-Paddler sollten aufs Wetter achten

Relativ sicher ist das Paddeln auf einem Baggersee, der höchstens einen Durchmesser von 200 Metern hat, weil, wenn beispielsweise ein Sturm aufzieht, schnell das rettende Ufer erreicht wird. Beherrschen sollten Steh-Paddler, die ohne Trainer aufs Wasser gehen, möglichst auch Paddeltechnik und Wetterkunde. Laut André Wacke, Sunnawind SUP-Instructor am Kochelsee, also Stand-Up-Paddel-Lehrer, wäre es auch sinnvoll, einen Stand-Up-Paddel-Schein zu machen. Den gebe es zwar schon seit vielen Jahren. Nur sei die Akzeptanz sehr gering, "weil die Leute einfach noch nicht durchschauen, dass es da einfach viel zu beachten gibt. Zum Beispiel diese einfach Regel: Nie weiter rauspaddeln, als man auch ohne Brett zurückschwimmen könnte", sagt Wacke.