Im Bereich Döllbach und Ulster im hessischen Teil des Biosphärenreservats Rhön sind Exemplare der gefährdeten Fischart Schneider wieder angesiedelt worden. Das Naturschutz-Projekt soll die Population der Fische wieder erhöhen und hilft außerdem beim Gewässerschutz.
Schneider als Indikator für den Umweltschutz
Der Schneider ist eine wichtige Fischart für den Naturschutz, weil er als Indikator für ein intaktes und sauberes Gewässer gilt. Früher war dieser relativ kleine Schwarmfisch vor allem in der Ulster und der Fulda häufig vertreten, allerdings gilt er in der hessischen Rhön seit Jahrzehnten als ausgestorben. Deshalb führen die Obere Fischereibehörde beim Regierungspräsidium Kassel und die Hessische Verwaltungsstelle Biosphärenreservat Rhön eine Wiederbesiedlung von jährlich insgesamt 2.000 Fischen dieser gefährdeten Art durch.
Bisher gemischter Erfolg für die Rhön
Der Geschäftsführer des Biosphärenreservats Rhön Martin Kremer berichtet, dass sich im Döllbach neue Schwärme bilden konnten. In der größeren Ulster konnte der Schneider dagegen nicht mehr nachgewiesen werden. Es wird vermutet, dass die hier eingesetzten Fische nach Thüringen abdriften. Mit Hilfe der Elektrobefischung, bei der die Fische mit Stromstößen kurz betäubt werden und ihre Größe und Menge erfasst wird, können weitere Hochrechnungen ermittelt werden. Im nächsten Jahr sollen auch andere Bachläufe besetzt werden. Die Fische werden aus dem Einzugsbereich der Weser in einem Zuchtprogramm von einem Biologen in Bad-Münstereifel nachgezogen.