In Vorträgen und Workshops diskutieren die Teilnehmer der Fachtagung "Notfall Seele" in Nürnberg über Möglichkeiten und Grenzen eines solchen Krisendienstes, so die Organisatoren vom Krisendienst Mittelfranken und der Technischen Hochschule in Nürnberg.
Neues Gesetz zum Krisendienst in Bayern
Gemeinsam erarbeiten sie auf der Tagung Qualitätsstandards und sprechen über die Einrichtung von Krisendiensten in jedem bayerischen Regierungsbezirk. Vor allem letzteres ist aktuell: Im Sommer dieses Jahres soll der Bayerische Landtag über ein neues Gesetz entscheiden, das einen entsprechenden Passus enthält. Über die Eckpunkte des Gesetzes hatte sich der Ministerrat bereits im vergangenen August verständigt und sich dabei auch auf die Erfahrungen des Krisendienstes Mittelfranken gestützt.
Seit 20 Jahren Krisendienst in Mittelfranken
Dass die Tagung in Nürnberg stattfindet, hat auch damit zu tun, dass der Krisendienst Mittelfranken der erste in Bayern war und hier vor 20 Jahren entwickelt worden ist. Mittlerweile gibt es diese Dienste auch in Oberbayern, Unterfranken und der Oberpfalz. Vor allem geht es den Krisendiensten darum, die Situation von psychisch kranken Menschen zu verbessern, und auch dann Hilfe zu leisten, wenn alle anderen Anlaufstellen geschlossen sind.
Mehr als 3.000 Hilfesuchende in Mittelfranken pro Jahr
Der Krisendienst Mittelfranken ist telefonisch vor allem abends und nachts erreichbar. Hilfesuchende werden dort kostenfrei und anonym beraten. Der Krisendienst Mittelfranken bietet auch Hausbesuche an. Nach eigenen Angaben wenden sich jährlich mehr als 3.000 Menschen an den Krisendienst Mittelfranken. Finanziert wird er vom Bezirk Mittelfranken und der Stadt Nürnberg.