Für das Projekt haben die Stadt Ingolstadt und die Audi AG die IN-Campus GmbH gegründet. Wo einst in der Bayernoil-Raffinerie aus Rohöl Kraftstoffe hergestellt wurden, ist inzwischen eine 75 Hektar große Industriebrache entstanden. Spezialunternehmen reinigen dort seit zwei Jahren mit unterschiedlichen Verfahren Boden, Bodenluft und Grundwasser.
In rund vier Jahren soll die Sanierung abgeschlossen sein. Herzstück ist eine 17 Meter hohe Bodenwaschanlage (s. Foto), von den Experten "Waschmaschine" genannt. Dort werden täglich 1.200 Tonnen Aushub gereinigt und später wieder auf das Gelände gebracht.
Auch PFC soll aus Boden genommen werden
Insgesamt sollen 600.000 Tonnen Erdaushub gereinigt werden. Rüdiger Recknagel leitet bei Audi den Umweltschutz und betont den Modellcharakter der Sanierung für Bayern. So soll dort der Boden von einigen hundert Tonnen Schweröl, mehr als hundert Tonnen Leichtbenzin und PFC gereinigt werden.
Grundwasser wird gereinigt
Neben der Waschanlage werden die sogenannten leichtflüchtigen Schadstoffe mit der "Air-Sparging-Methode" aufwendig aus dem Boden entfernt. Dabei wird Luft in eine 100.000 Quadratmeter große Fläche ein- und ausgeleitet. Der Boden ist mit Planen und Sandsäcken abgedichtet. Schließlich wird verschmutztes Grundwasser gefördert und das Wasser gereinigt.
Info-Box und Führungen
Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Lösel betonte, dass nach der Sanierung auf dem Gelände mit einem Technologiezentrum ein Baustein der Zukunft Ingolstadts Platz findet. Interessierte können sich nun jeden Donnerstag von 10 bis 17 Uhr in einer Info-Box auf dem Gelände in der Eriagstraße in Ingolstadt über die Sanierung informieren.
Außerdem werden Führungen auf dem Gelände angeboten. Von den 75 Hektar Fläche werden 15 Hektar als Ausgleichsfläche renaturiert. Unmittelbar an das Gelände schließt Ingolstadts einziges Naturschutzgebiet Kälberschütt an.