Die Passauer Festspiele Europäischen Wochen finden in diesem Jahr statt - jedoch ohne ihren Intendanten Thomas E. Bauer. Das bestätigte eine Sprecherin der Europäischen Wochen dem Bayerischen Rundfunk. Laut einer Mitteilung haben sich der Festspiel-Verein und der Intendant darauf geeinigt, die Zusammenarbeit zu beenden. Selbst die eingeschalteten Mediatoren hätten diesen Schritt empfohlen. Einer von ihnen, der Passauer Politologe Heinrich Oberreuter, bestätigte dem BR, sich aufgrund der gegebenen Umstände ebenfalls für eine Trennung ausgesprochen zu haben. Es sei die vernünftigste Lösung gewesen.
Meinungsverschiedenheiten als Ursache
Grund der Trennung seien die "grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten über die zukünftige Ausrichtung der Festspiele", heißt es in der Mitteilung weiter. Zwischen dem Verein und Thomas E. Bauer gärt es schon lange. Unter anderem sorgte die finanzielle Schieflage der Europäischen Wochen für Streit. Bauer selbst forderte eine Verjüngung der Europäischen Wochen und des Festspielvereins. Eine Mitgliederversammlung vor zwei Wochen verlief dann ohne den befürchteten Eklat. Nach Außen bekundete man den Willen zu einem gemeinsamen Weg. Die Differenzen waren aber unübersehbar. Bauer selbst äußerte sich auf BR-Anfrage nur knapp:
"Es war schön in Passau. Ich wünsche den Festspielen alles Gute!" Thomas E. Bauer
Aufhebungsvertrag noch in dieser Woche
Nun muss noch der Aufhebungsvertrag unterschrieben werden, teilte Rosemarie Weber, die Vorsitzende des Trägervereins der Festspiele Europäische Wochen, dem BR mit. Bis zum Freitag werde verhandelt, dann solle aber alles in trockenen Tüchern und die Trennung vollzogen sein, so Weber. Sie bestätigte aber auch, dass die Weltstars der klassischen Musik, die für diesen Sommer bereits gebucht sind, trotzdem wie geplant auftreten werden - unter anderem Perkussionist Martin Grubinger, die Cellistin Sol Gabetta und die Regensburger Domspatzen.