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Streit um Dorferneuerung in Bachhagel

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Ein "Betonbunker" neben dem historischen Brauereistadel?

Drei historische Gebäude sollen in Bachhagel (Lkr. Dillingen) abgerissen werden und Platz machen für ein mehrstöckiges Wohn- und Geschäftshaus. Doch damit sind nicht alle Einwohner einverstanden, sie wollen sich dagegen wehren.

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Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Mehr als 70 Bürger sind gestern Abend in Bachhagel zusammengekommen. Sie ärgern sich - denn: Die alte Dorfwirtschaft, die ehemalige Bäckerei und ein landwirtschaftliches Anwesen - historische Gebäude, direkt am Dorfplatz gelegen - sollen abgerissen werden. Dafür soll jetzt im Rahmen der Dorferneuerung ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen, 40 Meter lang, mit drei Stockwerken und einer Tiefgarage.

Abriss schon beschlossen

Viele sind gegen den Abriss der alten Gebäude und gegen den Bau eines solchen „Betonbunkers“. Außerdem wird der denkmalgeschütze Brauereistadel direkt daneben mit staatlichen Fördergeldern aufwendig saniert - das passt für die Gegner nicht zusammen. Sie wollen jetzt Unterschriften sammeln, um den Neubau zu stoppen, allerdings ist es fraglich, ob das noch viel bringt, denn eigentlich ist der Abriss, der bereits am 11. September beginnen soll, beschlossene Sache. Über die Baupläne sei man jedoch kaum informiert worden, kritisierten die Anwesenden gestern.

Dorfkern soll erhalten bleiben

Eingeladen hatte Anwohnerin und zugezogene Bürgerin Simone Wilfarth. Sie, als direkte Anwohnerin, habe die Pläne einsehen können, die anderen nicht. So gefalle ihnen ihr Dorf nicht mehr, sagten zahlreiche Anwesende. Man solle den Dorfkern erhalten, dafür habe man sich auch in Bürgerwerkstätten im Rahmen der Dorferneuerung in den vergangenen Jahren ausgesprochen, viel Zeit habe man dafür investiert. Von den neuen Plänen hingegen seien sie überrascht, wenn nicht sogar darüber entsetzt.

Kein Investor für Sanierung

Bürgermeisterin Ingrid Krämmel sagte im Vorfeld, dass man keinen Investor für die alten Gebäude gefunden habe. Der neue Investor, der im Falle eines Abrisses ein großes Geschäfts- und Wohngebäude bauen wolle, sei ein Glücksfall für die Gemeinde. Die Gegner sehen das anders. Viel Zeit haben sie allerdings nicht mehr, bis im September dann die Abrissbagger kommen.