Kein neuer Verkehrslandeplatz in Coburg, dafür eine Erweiterung des Bamberger Flugplatzes? Bereits vor einigen Monaten hatte die Bayerische Staatsregierung diesen Vorschlag auf den Tisch gelegt, um Start- und Landemöglichkeiten für Geschäftsflugzeuge im westlichen Oberfranken zu sichern. Denn eigentlich war jahrelang ein neuer Flugplatz in Coburg geplant worden.
Naturschutz begrüßt Entwicklungen in Coburg
Doch das Projekt droht zu scheitern – wegen des Naturschutzes und weil Experten zufolge der Anflug über ein Forstgebiet zu gefährlich ist. Der Bund Naturschutz sieht die aktuellen Entwicklungen positiv: "Wir begrüßen das überfällige Umdenken auch der Staatskanzlei in Sachen Neubau", sagte Regionalreferent Tom Konopka.
Nun müsse das noch laufende Planfeststellungsverfahren offiziell beendet werden. Ein Neubau sei weder fachlich gerechtfertigt noch rechtlich haltbar.
Weiterhin Betrieb in Coburg möglich
In der Region hatte es stets großen Protest gegen die Neubau-Pläne gegeben. Dafür könnte nun der bisherige Coburger Flugplatz weiterbetrieben werden. Die europäischen Richtlinien sind inzwischen so geändert worden, dass hier künftig nicht nur Anflüge auf Sicht gestattet sind, sondern auch Instrumentenflug.
Erweiterung in Bamberg geplant
Die von Staatskanzleichef Marcel Huber (CSU) ins Spiel gebrachte "Kombilösung" sieht aber auch eine Erweiterung des Flugplatzes in Bamberg vor. Der Bund Naturschutz sieht das jedoch äußerst kritisch. Das sei übertrieben und ein "Zuckerle" für die Firma Brose, so Konopka.
Der Autozulieferer mit Stammsitz in Coburg hatte sich zusammen mit anderen Unternehmen massiv für den Neubau eines Verkehrslandeplatzes in der Stadt stark gemacht. Brose hat auch eine Niederlassung in Bamberg.
Proteste der Anwohner
Bereits in den vergangenen Jahren habe es gegen Ausbaupläne für den Bamberger Flugplatz Demonstrationen der Anwohner gegeben, sagte Konopka. "Sie wollen keine weitere Lärmzunahme mehr." Instrumentenflug auch in Bamberg zu ermöglichen, ist aus Sicht des Bund Naturschutzes nicht notwendig: Schließlich liege die Stadt noch näher am Nürnberger Flughafen als Coburg.