Wochenlang hatte sich Horst Seehofer Personaldebatten verbeten, wegen der Sondierungen in Berlin. Nun drängen einige in der Fraktion darauf, dass Seehofer ein Komplettpaket vorstellt, eine Mannschaft sowohl für mögliche Neuwahlen in Berlin als auch die Landtagswahl 2018 in Bayern. CSU-Vorstandsmitglieder dämpfen im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk allerdings die Erwartungen an die Treffen, möglicherweise sei der heutige Tag nur der Auftakt für weitere Gespräche. Thomas Kreuzer, der CSU-Landtagsfraktionschef meint, spätestens Anfang Dezember, also zwei Wochen vor dem Parteitag muss eine Lösung auf den Tisch. Er plädierte im BR für eine Doppelspitze.
"Ich persönlich bin der Auffassung, dass wir in der Situation, die wir im Moment haben, einen Parteivorsitzenden haben, der in Berlin sitzt." Thomas Kreuzer, CSU-Landtagsfraktionschef
Die Hinweise verdichten sich in den letzten Tagen, dass Seehofer weitermachen möchte, zumindest als CSU-Vorsitzender. Viele halten es für unwahrscheinlich, dass Seehofer seinen ungeliebten Konkurrenten Markus Söder als Nachfolger für den Ministerpräsidenten Posten vorschlagen wird. Ilse Aigner, Chefin der Oberbayern-CSU, hatte kürzlich eine Urwahl zur Ermittlung des Landtagsspitzenkandidaten ins Spiel gebracht.