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Forstminister Brunner informiert über Borkenkäferproblematik

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Borkenkäfer-Population in Bayern explodiert

Bayerns Waldbauern schlagen Alarm. Der Borkenkäfer vermehrt sich in diesem Jahr wie seit langem nicht mehr. Große Waldgebiete sind betroffen, sagt Bayerns Landwirtschafts- und Forstminister Helmut Brunner (CSU).

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Besonders betroffen seien Niederbayern, das mittlere und nördliche Oberbayern sowie die südliche Oberpfalz, so Brunner im niederbayerischen Eggenfelden, wo er sich auf Einladung von Waldbauern über die aktuelle Situation informierte. In weiten Teilen Bayerns drohe akuter Stehendbefall von Fichtenbeständen.

Sturm Niklas lieferte 2015 ein großes Brutangebot für die Borkenkäfer. Unterstützt durch Wärme und Trockenheit baute sich die Käferpopulation immer mehr auf, die Schadholzmenge stieg seitdem kontinuierlich.

"Wie hoch die Käferholzmengen und die nachfolgenden Schadflächen zur Wiederaufforstung heuer sein werden, hängt entscheidend von der Witterung der nächsten Zeit, aber auch ganz wesentlich vom gemeinsamen Kampf gegen den Käfer ab." Forstminister Helmut Brunner

Käfer schwärmt permanent

Laut Brunner entwickeln sich die Schädlinge so schnell wie seit zehn Jahren nicht mehr. Vom Ei zum fertigen Käfer dauere es nur fünf Wochen, üblicherweise seien es sechs bis zehn Wochen. Man habe heuer auch im Gegensatz zu normalen Käferjahren keine zeitlich begrenzten Schwärmphasen, die Käfer schwärmten vielmehr permanent. Deswegen seien Förster und Waldbesitzer auch ständig gefordert!

Wolfsmanagement: Schäden müssen ausgeglichen werden

Brunner fordert beim Wolfsmanagement ein Miteinander von Naturschutz und Landwirten. Beim Besuch der Waldbauern in Eggenfelden sagte Brunner, das Problem sei mit Prävention allein nicht zu lösen. Das sehe man in Brandenburg, wo es bereits 46 Rudel mit je zehn Tieren gebe. 

"Die enormen Schäden müssen ausgeglichen werden, weil man einzelnen Tierhaltern nicht die gesamten Lasten auferlegen kann." Forstminister Helmut Brunner 

Es sei zwingend notwendig, den Bauern ein Signal zu geben, dass Weidehaltung weiter möglich sei. In Bayern gebe es 7.000 Mutterkuhhalter, 6.000 Schafhalter und rund 2.400 Damwildhalter, die vor Schäden Angst hätten. "Wir stehen erst am Anfang der neuen Herausforderung und brauchen rechtzeitig ein vernünftiges Konzept." Prinzipiell sei aber das Umweltministerium für das Wolfsmanagement zuständig, so Brunner.