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Am vergangenen Freitag hat das Landgericht Passau die Ehefrau wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu zehn Jahren Haft verurteilt.

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Blutverdünner-Prozess: Anschlagsopfer ist wieder frei

Er war das Opfer eines Mordversuchs durch seine Ehefrau: Weil er aber die Täterin mit einer Falschaussage vor dem Passauer Landgericht decken wollte, saß der Mann selbst wochenlang in Untersuchungshaft. Jetzt ist er freigekommen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Wenige Tage nach dem Urteil im sogenannten Blutverdünner-Prozess gegen eine 51 Jahre alte Frau aus Waldkirchen ist das Opfer, ihr 68 Jahre alter Ehemann, nach zwei Wochen in Untersuchungshaft wieder auf freiem Fuß. Das hat die Pressestelle des Amtsgerichts Passau dem BR jetzt auf Nachfrage bestätigt. Demnach wurde der Mann in dieser Woche freigelassen. Außerdem liege ein schriftliches Geständnis vor, dass er selbst nie das Blutverdünnungsmittel genommen habe.

Sie mischte ihm Blutverdünner ins Essen

Am vergangenen Freitag hatte das Landgericht Passau seine Ehefrau wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu zehn Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Frau ihren Ehemann loswerden wollte, um mit ihrem Geliebten zusammenleben zu können. Deshalb habe sie ihrem Mann den Blutverdünner ins Essen oder Getränke gemischt. Der Mann hat den Anschlag nur mit Glück überlebt.

Ehemann glaubte an Unschuld seiner Frau

Schon zu Beginn des Prozesses hatte der 68-Jährige deutlich gemacht, dass er an die Unschuld seiner Frau glaube. Später behauptete er dann plötzlich, das Medikament selbst eingenommen zu haben. Schon direkt nach seiner Selbstbezichtigung wurde er festgenommen, später erging Haftbefehl. Der Grund: Uneidliche Falschaussage und Verdunklungsgefahr.