Gegen die ehemalige oberfränkische Vorsitzende der Grünen hat das Amtsgericht Hof einen Strafbefehl wegen Untreue und Urkundenfälschung erlassen. Christine Schoerner hat das Strafmaß von zehn Monaten auf Bewährung sowie eine Geldauflage akzeptiert. Ihren Sitz im Hofer Stadtrat will sie weiterhin behalten.
Vorbestraft im Stadtrat
"Diese Parteiinterna haben nichts mit meiner Stadtratsarbeit zu tun", betonte Schoerner auf BR-Anfrage. Aufgrund der Freiheitsstrafe von zehn Monaten auf Bewährung gilt sie als vorbestraft.
"Nicht bereichert"
Die 42-jährige Betriebswirtin hatte nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Sommer 2017 eingeräumt, dass sie eine fünfstellige Summe aus der Parteikasse der Grünen entnommen hatte. "Dies waren Entleihungen. Ich hatte es zwischenzeitlich wieder zurücküberwiesen – auch mit Zinsen. Es ist nicht so, dass ich mich bereichert hätte, im Gegenteil", so Schoerner.
Aus Partei ausgetreten
Über Jahre hinweg habe sie den Grünen nicht nur viel Zeit und Engagement, sondern auch größere Summen Geld gespendet, so die ehemalige oberfränkische Vorsitzende. Inzwischen ist sie aus der Partei ausgetreten.
Finanzausschuss im Stadtrat
Christine Schoerner war 2008 bei den Grünen eingetreten und wurde bereits ein Jahr später Kassiererin des Kreisverbands Hof, rückte 2012 an die Spitze des oberfränkischen Kreisverbands und war seit 2013 Sprecherin der Grünen in Hof. In den Stadtrat wurde die Steuerfachgehilfin und Betriebswirtin 2014 gewählt und sitzt dort unter anderem im Finanzausschuss und im Rechnungsprüfungsausschuss.