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Finanzmakler Michael Turgut vor Gericht

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Betrugsprozess in Hof: Angeklagter Finanzmakler schweigt

Zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Hof hat der bundesweit bekannte Finanzmakler Michael Turgut die Aussage verweigert. Er ist wegen gewerbsmäßigen Betrugs angeklagt.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hof zufolge soll Turgut Anleger um rund 500.000 Euro betrogen haben. Dafür habe er auch die Vermittler, die die Geldanlage-Produkte an Freunde und Verwandte verkaufen sollten, bewusst falsch geschult.

Verteidiger erwartet Freispruch

Sein Hamburger Verteidiger Marc Langrock kritisierte die Anklage der Staatsanwaltschaft als völlig falsch und erwartet einen Freispruch. Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Hof ging auf die Einlassung des Verteidigers jedoch nicht weiter ein und spielte gleich zu Beginn der Beweisaufnahme eine CD vor. Darauf war zu hören, wie der bereits mehrfach von Gerichten in ganz Deutschland verurteilte Hofer Finanzmakler seinen Vermittlern Beispiele für erfolgreiche Verkaufsgespräche gab. Den Kunden werden dabei große Steuerersparnisse und weitere Gewinne versprochen. Konkrete Aussagen über die Anlage werden allerdings nicht getroffen. Stattdessen zeigt der angeklagte Finanzmakler, wie man neue Kunden auch gleich als Vermittler anwirbt, damit sie die Produkte seines Finanz-Firmengeflechts im Verwandten- und Freundeskreis weiterverkaufen.

Mehr als 100 Zeugen geladen

Für den Prozess sind bislang 21 Verhandlungstage bis Mitte Januar angesetzt – dafür wurden mehr als 100 Vermittler und geprellte Anleger als Zeugen geladen. Allerdings liegen die Vermittlungen bereits fast zwölf Jahre zurück. Der 49-jährige Angeklagte, der ursprünglich Textilmechaniker gelernt hatte, saß in dieser Sache bereits ab November 2011 fast vier Monate in Untersuchungshaft. Wegen umfangreicher Strafprozesse gegen andere Wirtschaftskriminelle konnte das Landgericht Hof die Hauptverhandlung für die Anklage der Staatsanwaltschaft Hof von 2012 aber erst jetzt eröffnen.

Verurteilt wegen Bankrotts

In einem anderen Verfahren wurde der Angeklagte im Sommer 2016 vom Landgericht Hof wegen Bankrotts zu vier Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig. Wann der Bundesgerichtshof in Karlsruhe als letzte Instanz über die Revision des Angeklagten entscheidet, steht bislang nicht fest.