Bisher ist der sechsspurige Ausbau der A3 bei Regensburg noch im Zeitplan. Am Wochenende wird wieder gesperrt - lange Umwege für Autos, Lastwagen und Busse inklusive. Die befürchten in Zukunft auch die Mitarbeiter der zuständigen Autobahndirektion Südbayern.
Kündigungen wegen ungewisser Zukunft
Durch die geplante Eingliederung in die Infrastrukturgesellschaft für Autobahnen und andere Bundesfernstraßen (IGA) wissen viele Mitarbeiter nicht, wo in Deutschland und in welcher Funktion sie eingesetzt werden. Bei der Autobahndirektion Südbayern haben bereits mehrere Mitarbeiter gekündigt und sind beispielsweise in kommunale Bauämter oder in die freie Wirtschaft gewechselt, bestätigt Karin Unkrig, Pressesprecherin der Autobahndirektion Südbayern. Am Standort Regensburg haben unter anderem acht Projektleiter gekündigt.
Mitarbeiter an Belastungsgrenze
Noch habe dies aber keine Auswirkung auf den Baufortschritt, sagt Unkrig.
"Aber nur dank des großartigen Einsatzes aller Mitarbeitenden. In Zukunft kommen wir aber an unsere Grenzen. Wir haben Mitarbeiter, die bereits jetzt an der Grenze ihrer Belastbarkeit arbeiten. Auf Dauer könnten Projekte gefährdet sein." Karin Unkrig, Pressesprecherin Autobahndirektion Südbayern
Die fehlenden Mitarbeiter könnten nicht ersetzt werden, so Unkrig. Überall in der Baubranche herrsche Fachkräftemangel. Auf BR-Nachfrage, ob tatsächlich Bauprojekte gefährdet seien, äußerte sich das zuständige Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur nicht.
Bedeutende Reform
Die Gründung der IGA ist Teil der Reform der Bundesfernstraßenverwaltung, einer der größten infrastrukturpolitischen Reformen in Deutschland. Die Bundesautobahnen werden ab 2021 nicht mehr durch die Länder verwaltet, sondern durch den Bund. Kritiker sehen in der Umwandlung zu einer GmbH aber die Gefahr einer schleichenden Privatisierung der Autobahnen.