Bildrechte: BR / Johanna Schlüter

Muslima in München

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Bayernweite Islam-Studie wird vorgestellt

Wie kann ein friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen in Bayern gelingen? Mit dieser Frage haben sich Forscher des Erlanger Zentrums für Islam und Recht in Europa beschäftigt.

Über dieses Thema berichtet: Bayern am .

Bayerns Muslime fühlen sich im Freistaat zu Hause, zu diesem Ergebnis kommen die Forscher der Studie, die von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Auftrag gegeben wurde. Heute Nachmittag wird sie veröffentlicht und als konkrete Handlungsempfehlungen an die Bayerische Staatsregierung weitergegeben. Ein Ergebnis der Untersuchung: Die gut 500.000 hier lebenden Muslime sehen sich in erster Linie Bayern und dann Deutschland zugehörig.

Muslime fühlen sich Bayern zugehörig

Seit 2015 haben Juristen und Islamwissenschaftler aus Erlangen muslimisches Alltagsleben im Freistaat untersucht. Die Anregung dazu, wie auch die Finanzierung kamen vom damaligen Kultusminister Ludwig Spaenle. Die Themen reichen vom Religionsunterricht in der Schule, über Fragen des Arbeits- und Familienlebens bis hin zur kultursensiblen Palliativ- und Hospizversorgung.

Kultur der Anerkennung von Muslimen

Daraus entwickelten die Forscher Empfehlungen für die bayerische Staatsregierung. Der Tenor: Mehr Offenheit würde der bayerischen Gesellschaft gut tun – ob es nun um muslimische Bestattungsregeln, den Modellversuch "Muslimischer Religionsunterricht" oder die Akzeptanz des Kopftuchs geht. Muslimische Extremisten einerseits und Islamfeinde andererseits würden sich, so die Beobachtung der Wissenschaftler, gegenseitig mit ihren Hassparolen hochschaukeln und damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Freistaat bedrohen. Dem könne nur eine "Kultur der Anerkennung" von Muslimen entgegenwirken.