Wegen des überwiegend trockenen Sommers sind Pilzfreunde heuer noch nicht auf ihre Kosten gekommen: "Momentan sieht es recht mau aus", sagte Andreas Höcht von der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft in Nürnberg. Normalerweise kommen im Sommer viele Sammler zu dem geprüften Pilzberater, um sicherzugehen, dass ihre Funde auch wirklich für den Verzehr geeignet sind. "Aktuell ist da aber noch absolute Ebbe", so Höcht. Erst drei Mal kamen in dieser Saison Pilzsammler zu ihm. Das sei kein Vergleich zu 2017, als es ständig an seiner Haustüre klingelte und er um Rat gefragt wurde. Auch 2012 war seinen Worten zufolge ein sehr erfolgreiches Jahr.
Dürftige Pilz-Ausbeute
Vor zwei Wochen, als das Wetter regnerischer war, hat Höcht noch eine Handvoll Pilze bei seinen Ausflügen rund um Nürnberg sammeln können: Champignons, Pfifferlinge und Eichensteinpilze. Aber selbst da sei die Ausbeute sehr dürftig gewesen, so der Pilzexperte. Grundsätzlich müssen zwei Faktoren erfüllt sein, damit Pilze wachsen: Sie brauchen Wärme und Feuchtigkeit. Wenn es aber überdurchschnittlich warm und trocken ist – wie heuer – dann wollen die Pilze nicht.
Pilzsaison dauert bis zum Herbst
Da ist es auch vollkommen egal, ob man in den bayerischen Wäldern, in Hessen oder in Brandenburg, in der Schweiz, in Italien oder sonst wo nach Pilzen sucht: Wenn es nicht regnet, dann findet man eben nichts, betont Höcht. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden: Die Haupt-Pilzsaison dauert bis Oktober. Deshalb lässt sich nur mutmaßen, ob der Erfolg der gesamten Saison 2018 ebenso bescheiden ausfallen wird wie momentan.
"Wenn es erst einmal regnet, dann kommen die Pilze schon noch."
Andreas Höcht, geprüfter Pilzberater von der Bayerischen Mykologischen Gesellschaft in Nürnberg
Schon zwei Tage nach Regenwetter würden sich die ersten frisch gewachsenen Pilze zeigen. Und wenn es dann noch 20 bis 25 Grad warm ist, dann würden sie sogar sprießen, ist sich der Experte sicher.