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Bayerns Bürger können bald online Strafanzeigen stellen

Ein gestohlenes Fahrrad, Internetbetrug oder Schäden am Auto - das kann in Bayern bald online angezeigt werden. Das Innenministerium führt eine "Online-Wache" ein. In anderen Bundesländern ist man da schon weiter. Von Henning Pfeifer

Bayern führt jetzt Online-Anzeigen bei der Polizei ein. Wie das Bayerische Innenministerium heute mitteilte, gibt Minister Joachim Herrmann am Freitag in Nürnberg den Startschuss. Damit wird es möglich sein, kleinere Straftaten wie Diebstähle oder Sachbeschädigungen auch über ein Formular im Internet bei der Polizei anzuzeigen. Bislang musste man persönlich bei der Polizei erscheinen, um eine Anzeige aufgegeben zu können. Bei schweren Straftaten wie Einbrüchen oder Körperverletzung soll nach wie vor die Polizei die erste Anlaufstelle sein.

12 von 16 Bundesländer erlauben Online-Anzeige bereits

In den meisten Bundesländern ist diese Möglichkeit bereits unter Begriffen wie „Internet-Wache“ oder „Online-Wache“ eingeführt. In 12 der 16 Bundesländer ist eine Online-Anzeige möglich. In Bayern wird es „Anzeigeerstattung Online“ heißen. Per Mausklick soll man dann auf eine Seite der Polizei geleitet werden. Dort gibt man seine persönlichen Daten ein und formuliert im Nachrichtenfeld die Straftat. Bislang war das Bayerische Innenministerium skeptisch. Denn: Wenn die Polizei Nachfragen hat, geht das nur schriftlich. Und auch wenn die Identität bei Zwangsmaßnahmen geklärt werden muss, geht das nur mit persönlichem Erscheinen. Deshalb auch die Einschränkung auf bestimmte Delikte. Positiv sieht das Innenministerium dagegen, dass die Dunkelziffer sinken könnte, weil es eben leichter geht, eine Straftat anzuzeigen. Ab wann genau in Bayern Online-Anzeigen möglich sein sollen, ist bislang noch nicht bekannt.