Bayerischer Staatspreis Waldbewirtschaftung
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Bayerischer Staatspreis für Waldbewirtschaftung

30 Hektar Wald zu pflegen, ist eine mächtige Herausforderung. Borkenkäfer, Verbiss, Wildschweine, Klimawandel – all das macht Waldbesitzern zu schaffen. Im Raum Kulmbach hat eine Familie nun einen ausgezeichneten Ansatz. Von Kristina Kreutzer

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Markus Münch ist mit seinem Sohn Jonas im Wald unterwegs. Zeigt und erklärt ihm ganz praktisch was andere Kinder nur theoretisch in der Schule lernen. Genau wie sein Vater, wächst auch Jonas im Wald auf, hilft mit und lernt so schon in jungen Jahren, was es heißt, einen Wald zu bewirtschaften. 

In der 14. Generation

Schon in der 14. Generation bewirtschaftet Familie Münch den Hof in Kirchleus im Landkreis Kulmbach. Momentan hat der 43-jährige Markus Münch das Sagen, aber seine Eltern Hartmut und Rita mischen noch kräftig mit. Unter anderem sind 70 Milchkühe zu versorgen. Dazu kommen rund 30 Hektar Wald. Den zu pflegen, ist sehr zeitintensiv. Die Herausforderungen wachsen: Borkenkäfer, Verbiss durch Rehe, immer mehr Wildschweine – das alles macht Waldbesitzern wie auch der Familie Münch, zu schaffen. Dazu kommt der Klimawandel. Es wird stürmischer, immer wärmer, die Böden dadurch trockener. "Wir bringen den Borkenkäfer eigentlich nicht los. Wenn es im Sommer trocken ist und ab Juli dann nicht mehr regnet, dann haben wir einfach ein Problem", so Markus Münch.

Ein reiner Fichtenwald hat hier in unseren Regionen keine Zukunft. Das heißt umdenken: Der Wald muss sich verändern. Hin zu einem Mischwald, sagt auch Betriebsleiter Dirk Lüder vom Amt für Forsten in Kulmbach. "Je mehr Baumarten ich in meinem Wald habe", so Lüder, umso geringer sei das Risiko.

Das weiß auch Markus Münch. Um aus seinem Fichten-Altbestand einen Mischwald zu bekommen, pflanzt er immer wieder neue Bäume. Er probiert dabei auch Exoten wie Mammutbäume oder Zedern aus.

Ein langfristiges und mühsames Unterfangen

Zusätzlich müssen die jungen Setzlinge oft noch vor Verbiss geschützt werden. Das heißt: Zäune ziehen. Und das ist wiederum mit Kosten und Mehraufwand verbunden. Die viele Arbeit muss sich auszahlen, sagt Betriebsleiter Dirk Lüder vom Amt für Forsten in Kulmbach. Deshalb bieten die Staatsforsten privaten Waldbesitzern eine kostenlose Beratung, wie der Lebensraum Wald zukunftsfähig geschützt – und genutzt werden kann.

Ein weiteres wirtschaftliches Standbein

Davon hat auch Familie Münch profitiert und sich mit ihrem Wald ein weiteres Standbein geschaffen. Seit mittlerweile 40 Jahren verkaufen sie beispielsweise in der Weihnachtszeit Christbäume. Ohne einen gewissen Idealismus funktioniert es dennoch nicht. Davon haben die Münchs aber reichlich. Genau damit sind sie ein Vorbild für andere private Waldbauern und haben deshalb jetzt den mit 1.000 Euro dotierten Bayerischen Staatspreis für Waldbewirtschaftung bekommen.