Bildrechte: picture-alliance/dpa

Die Außenstelle des BAMF in Zirndorf

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Bamf-Außenstelle in Zirndorf wird ebenfalls überprüft

Nach der Affäre in der Bremer Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) wird nun auch die Außenstelle in Zirndorf (Lkr. Fürth) überprüft. Das bestätigte eine Sprecherin des Bamf dem Bayerischen Rundfunk. Von Tina Wenzel

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die Außenstelle in Zirndorf ist einer von zehn Standorten bei dem im Jahr 2017 eine Abweichung von der durchschnittlichen Schutzquote aufgefallen sei. Nach Angaben einer Bamf-Sprecherin liegt die Quote in Zirndorf für das Jahr 2017 unter der sogenannten Referenzschutzquote. In Zirndorf wurde also weniger Menschen Asyl gewährt als im deutschlandweiten Durchschnitt.

Außenstelle in Schweinfurt ebenfalls aufgefallen

Insgesamt werden nach der Affäre in Bremen zehn Außenstellen auf Unregelmäßigkeiten bei Asylentscheidungen untersucht. Dabei soll es sich neben Zirndorf um folgende Einrichtungen handeln: Schweinfurt, Bonn, Dortmund, Neustadt in Hessen, Diez und Bingen in Rheinland-Pfalz, Eisenhüttenstadt in Brandenburg, Rendsburg in Schleswig-Holstein und eine bereits aufgelöste Außenstelle in Bad Berleburg in Nordrhein-Westfahlen.

8.500 Fälle werden untersucht

Gleichzeitig betonte das Bamf, dass diese Überprüfung nicht automatisch bedeute, dass es an diesen Standorten zu Unregelmäßigkeiten bei der Bearbeitung von Asylverfahren gekommen sei. Allerdings seien die zehn Standorte durch eine vom Bundesschnitt abweichende Schutzquote aufgefallen – und zwar um zehn oder mehr Prozentpunkte nach oben oder nach unten. Sie haben also über- oder unterdurchschnittlich oft Asyl gewährt als der deutschlandweite Schnitt. Insgesamt sollen 8.500 Fälle aus dem Jahr 2017 überprüft werden.

Seehofer und Cordt unter Druck

Hintergrund ist die Affäre um die Bremer Außenstelle. Dort sollen zwischen 2013 und 2016 mindestens 1.200 Menschen unrechtmäßig Asyl erhalten haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die frühere Leiterin der Bremer Außenstelle und gegen mehrere Rechtsanwälte. In der Affäre müssen in der kommenden Woche Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und die Chefin des Bamf, Jutta Cordt, vor dem Innenausschuss des Bundestags Rede und Antwort stehen.