Ausweichquartier für Gasteig in Sendling

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Ausweichquartier für Gasteig: Die meisten Mieter können bleiben

Auf dem Gelände des Gasteig-Ausweichquartiers in München-Sendling haben laut einer Studie neben dem Kulturzentrum auch die meisten der derzeitigen Mieter Platz. Die Mieter hatten befürchtet, das Gelände am Heizkraftwerk Süd verlassen zu müssen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Die Studie hatte der Gasteig, also die Stadt, bei einem auf dem Sendlinger Gelände ansässigen Architekturbüro in Auftrag gegeben. Das Büro Clemens Bachmann Architekten kommt zu dem Schluss, dass der Gasteig und die Mieter das Gelände am Heizkraftwerk Süd gemeinschaftlich nutzen könnten.

Bis zu sechs Geschosse hoch und Modulbauweise

Dazu solle das Areal, das den Münchner Stadtwerken gehört, mit neuen Interimsbauten stark nachverdichtet werden. In diesen bis zu sechsgeschossigen Gebäuden in Modulbauweise wäre Platz für die Institutionen des Gasteigs. Die Idee zur Nachverdichtung stammt von dem Architekten.

Zentrum des Areals, das südlich der Einfahrt in den Brudermühltunnel an der Schäftlarnstraße liegt, wären nach wie vor die ehemalige Trafohalle der Stadtwerke, ein denkmalgeschützter Backsteinbau, und ein daneben angesiedelter Konzertsaal aus Holz, in dem während der Schließung der Philharmonie Konzerte stattfinden sollen.

"Der Knoten ist jetzt geplatzt. Wir können dem Stadtrat eine gemeinsame Lösung vorschlagen, die allen Seiten Gewinne bringt." Gasteig-Chef Max Wagner über die Konsenslösung

Der Vorschlag muss allerdings noch planungsrechtlich überprüft werden.

Bürgermeister Schmid spricht von "großem Wurf"

Auch im Aufsichtsrat des Gasteigs wurde der Entwurf positiv aufgenommen. Von einem "großen Wurf" spricht der zweite Münchner Bürgermeister Josef Schmid (CSU). Er ist auch Vorsitzender des Aufsichtsrats. "Sowohl die Interessen der Kulturstadt München als auch der zahlreichen Mieter vor Ort könnten so bestmöglich zusammengeführt werden", so Schmid.

Auch die Mieter zeigten sich erleichtert über die Entwicklung. Gemeinsam mit dem Gasteig könne nach dem neuen Entwurf etwas sehr Attraktives entstehen, was es so in München noch nie gegeben habe, so Mietersprecher Mirco Taliercio.

Nur Verein Mobilspiel müsste umziehen

Das Gelände verlassen muss wohl Mobilspiel, ein Verein, der soziale Einrichtungen in München bei der Planung von Kinder- und Stadtteilfesten unterstützt und Spielaktionen im Stadtgebiet organisiert. Um auf dem Gelände nachverdichten zu können, soll die Halle, in der der Verein seinen Sitz hat, abgerissen werden.

Mobilspiel lagert auf dem Gelände einen Spielefundus, zu dem etwa Hüpfburgen und Bauwagen mit Spielgeräten gehören. Der Verein hofft nun auf die Unterstützung der Stadt bei der Suche nach einer neuen Bleibe.

Vier bis fünf Jahre nach Sendling ausweichen

Die im Gasteig ansässigen Institutionen sollen während der Zeit der Sanierung ab Ende 2020 für vier bis fünf Jahre auf dem Gelände in Sendling unterkommen. Betroffen sind die Stadtbibliothek, die Volkshochschule, die Musikhochschule und die Münchner Philharmoniker samt Philharmonie. Auf dem Gelände in Sendling sind derzeit rund 70 Mieter ansässig, darunter viele Kreative.

Der Münchner Stadtrat wird voraussichtlich im Januar über das Interimsquartier für den Gasteig entscheiden.