Erde gleich Abfall: Entsorgung soll teurer werden

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Aushub gleich Abfall: Landräte gegen neue Entsorgungsregeln

Eine neue Verordnung soll die Entsorgung von Aushub, der bei Baumaßnahmen anfällt, erschweren: Betroffen wären private Häuslebauer genauso wie die öffentliche Hand – die schwäbischen Landräte laufen deshalb Sturm dagegen. Von Judith Zacher

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

65.000 Euro hat die Entsorgung des Aushubs kürzlich beim Bau des Radwegs zwischen Lutzingen und Deisenhofen gekostet – die Gesamtkosten lagen bei 600.000 Euro. Beim Bau eines Einfamilienhauses sind es im Schnitt etwa 5.000 Euro, die der Häuslebauer zahlen muss – nur für den Aushub. Der gilt seit 2012 als Abfall und muss, wenn er nicht vor Ort verwendet werden kann, auf die Deponie. Ist der Aushub unbelastet, kann er auch zum Verfüllen von Steinbrüchen oder ähnlichem verwendet werden.

Mehr Aushub müsste künftig auf Deponien

Jetzt aber sollen diese Regelungen nochmal verschärft werden: Eine neue Mantelverordnung sieht vor, dass alles außer Humus auf Deponien soll.

Wohin mit all dem Aushub?

Für so viel Aushub fehlten aber die nötigen Deponien und überhaupt sei das zu teuer und ökologisch nicht sinnvoll, kritisiert unter anderem der Dillinger Landrat Leo Schrell. Er und weitere Landräte wollen erreichen, dass die geplante Mantelverordnung nicht umgesetzt wird.

Verordung zum Aushub aus Umweltschutzgründen

Das Bundesumweltministerium will die neue Verordnung aus Umweltschutzgründen einführen. Sie soll einen bundesweit einheitlichen Umgang mit Bodenmaterial regeln. Der Bundesrat muss die Verordnung noch verabschieden.