Bildrechte: picture-alliance/dpa/Britta Pedersen

Patient auf einer Palliativstation in einem Krankenhaus

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Ausbau der Palliativmedizin in Bayern

Die palliativmedizinische Versorgung von Schwerstkranken im Freistaat soll weiter ausgebaut werden. Erst vor wenigen Tagen nahm auch am Erlanger Klinikum am Europakanal ein spezieller Dienst seine Arbeit auf. Von Claudia Grimmer

Über dieses Thema berichtet: Bayern am .

Der palliativmedizinische Dienst in Erlangen betreut und versorgt Patienten auf allen Stationen. "Mit dem Ausbau der palliativmedizinischen Angebote stärken wir die Versorgung schwerstkranker Menschen. Insbesondere wohnortnahe Angebote sind für die Betroffenen und ihre Angehörigen sehr wichtig“, so die zuständige bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). 

Bayern fördert die Versorgung Schwerstkranker

Der Freistaat bezuschusst die Aus- , Fort- und Weiterbildung von Ärzten, Seelsorgern und Pflegekräften mit bislang 1,2 Millionen Euro. Zudem wird der Ausbau stationärer Hospize mit bis zu 10.000 Euro pro Platz gefördert.

"Unsere Botschaft ist: Wir lassen Schwerstkranke am Ende ihres Lebens nicht allein. Ich bin überzeugt, dass wir so auch dem Wunsch mancher Menschen nach aktiver Sterbehilfe überzeugend begegnen können. Ziel der Palliativmedizin ist es, Schmerzen und andere Symptome zu lindern und damit die Lebensqualität des Patienten soweit möglich zu erhalten." Melanie Huml, bayerische Gesundheitsministerin

Ausbau der Palliativstationen in ganz Bayern

Bereits Anfang des Jahres war in Garmisch-Partenkirchen die dortige Palliativstation von sechs auf neun Betten erweitert und am Krankenhaus im oberbayerischen Agatharied eine Station mit sechs Betten eingerichtet worden. Vor wenigen Wochen konnte zudem eine neue Fachabteilung in diesem Bereich mit acht Betten am Klinikum Augsburg Süd die Arbeit aufnehmen. Auch in Indersdorf, im Landkreis Dachau, wurde ein palliativmedizinischer Dienst eingerichtet.

Betreuung von Schwerstkranken

Mit Aufnahme der neuen palliativmedizinischen Angebote gibt es in Bayern nun an 51 Krankenhäusern Palliativstationen mit insgesamt 474 Betten. Sieben dieser Krankenhäuser haben sowohl eine Palliativstation als auch einen palliativmedizinischen Dienst. An 52 weiteren Krankenhäusern ist ausschließlich ein palliativmedizinischer Dienst tätig. Insgesamt 103 Krankenhäuser im Freistaat verfügen über stationäre palliativmedizinische Versorgungsstrukturen. Darüber hinaus stehen Patienten in Bayern 18 Hospize mit 186 Plätzen zur Verfügung sowie ein stationäres Kinderhospiz im schwäbischen Bad Grönenbach.

Die Palliativmedizin ist für Patienten mit einer weit fortgeschrittenen Krankheit gedacht. Im Vordergrund steht dabei nicht die kurative Behandlung, sondern die Behandlung und Linderung der Schmerzen. Ein Hospiz ist eine spezielle Einrichtung, die eine Sterbebegleitung anbietet. Ziel des 2009 durch das Bayerische Gesundheitsministerium veröffentlichten Konzepts ist es, die Situation schwerstkranker und sterbender Kinder und ihrer Familien zu verbessern. Das Konzept legt fachliche Kriterien fest, die in ganz Bayern zu einer umfassenden Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche führen sollen.