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Kühe im Stall (Symbolbild)

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Aus Angst vor Rinder-TBC wieder umfassende Tests im Oberallgäu

Bei Rinder-TBC stockt vielen Bauern im Oberallgäu der Atem. 2012 mussten wegen dieser Infektionskrankheit viele Tiere getötet werden. Jetzt hat das Landratsamt als Vorsichtsmaßnahme umfassende Tuberkulose-Tests fürs südliche Oberallgäu angeordnet.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Von Ende Oktober bis April sollen zunächst alle Tiere über 24 Monate in den 700 Betrieben im südlichen Oberallgäu auf Tuberkulose-Erreger untersucht werden. Je nach Ergebnis der Tests könnten die Untersuchungen anschließend auch auf den nördlichen Landkreis ausgeweitet werden, sagte Brigitte Klöpf, Sprecherin des Landratsamts Oberallgäu in Sonthofen, dem BR.

Seit 2014 sechs Betriebe positiv getestet

Grund für die neuen Flächenuntersuchungen sind laut Klöpf mehrere festgestellte TBC-Fälle: Im Zeitraum zwischen Juli 2014 und Mai 2017 sind bei der Untersuchung in Schlachthöfen Tiere von sechs Betrieben im Oberallgäu positiv getestet worden.

Viehhalter werden schriftlich informiert

Nach einer Risikoabschätzung und Gesprächen mit Tierärzten und Landwirten sei das Veterinäramt nun zu dem Schluss gekommen, dass eine Rückkehr zu den alleinigen Regelkontrollen in den Schlachthöfen nicht ausreichend ist, so Klöpf. In den kommenden zwei Wochen sollen die Schreiben mit der Ankündigung der Tests an die betroffenen Betriebe rausgehen.

Damals viel Kritik an Vorgehen der Behörden

2012 hatte eine Reihe von Rinder-TBC-Fällen im Oberallgäu für viel Aufregung gesorgt. Betroffene Höfe wurden über Wochen gesperrt, ganze Bestände getötet. Um eine Ausbreitung der Tierseuche zu verhindern, fanden im Allgäu flächendeckende TBC-Untersuchungen statt. Allein im Oberallgäu mussten 90.000 Rinder getestet werden.

Die Maßnahmen im Kampf gegen die Tierseuche waren bei Bauern und Jägern zum Teil heftig umstritten. Eine Wiederholung der Zustände wie 2012 und 2013 soll mit den jetzt angeordneten vorsorglichen Tests verhindert werden.