Bertolt-Brecht-Preis 2018 geht an Nino Haratischwili

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Augsburger Brecht Preis für Regisseurin aus Georgien

Der mit 15.000 Euro dotierte Bertolt-Brecht-Preis der Stadt Augsburg wird 2018 an die Autorin Nino Haratischwili für ihre Theaterstücke und ihren Roman "Das achte Leben" vergeben.

Das gab die Stadt Augsburg bekannt. Die öffentliche Preisverleihung wird am 19. April (20 Uhr) im Goldenen Saal im Rathaus stattfinden. Die Laudatio wird von Andreas Platthaus, Ressortleiter Literatur und literarisches Leben der FAS, gesprochen.

Verbindung zu Brechts großen Exildramen

Haratischwilis Romane und Theaterstücke lassen sich mit den großen Exildramen Bertolt Brechts in Verbindung bringen, heißt es in der Begründung der Jury. Ihre Begabung, komplizierte historische Prozesse, Revolutionen und Kriege ebenso wie menschliches Versagen, Opportunismus und Machtmissbrauch sowie individuelle Katastrophen in sinnliche Geschichte und großartige Frauenfiguren zu fassen, erinnere an Brechts "Mutter Courage" und seinen "Kaukasischen Kreidekreis".

Aufstieg und Fall des Kommunismus

Einem breiteren Publikum wurde Haratischwili durch ihren Roman "Das achte Leben (Für Brilka)" bekannt. Darin schildert die Autorin den Aufstieg und Fall des Kommunismus von der vorrevolutionären Zeit bis ins Nachwende-Europa aus der Perspektive einer georgischen Familie. In der Jury des Bertolt-Brecht-Preises sitzen unter anderem Shermin Langhoff, Intendantin des Maxim Gorki Theaters Berlin, und Andrea Koschwitz, Dramaturgin am Residenztheater München.

Kritische Auseinandersetzung mit der Gegenwart

Bisherige Preisträger waren unter anderem Urs Widmer, Silke Scheuermann oder Albert Ostermaier. Die Stadt Augsburg verleiht den Bertolt-Brecht-Preis zu Ehren des in Augsburg geborenen Dichters und Dramatikers seit 1995. Seit 2016 wird der Preis im Zwei-Jahres-Rhythmus verliehen (davor alle drei Jahre). Mit ihm sollen Persönlichkeiten geehrt werden, die sich in ihrem literarischen Schaffen durch die kritische Auseinandersetzung mit der Gegenwart auszeichnen.