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Landgericht Landshut

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Asylbewerber entmannt und getötet: Urteil heute erwartet

Heute soll im Prozess um einen ermordeten Asylbewerber vor dem Landgericht Landshut das Urteil fallen. Das Opfer wurde letztes Jahr entmannt und dann getötet. Der mutmaßliche Täter leidet offenbar an einer psychischen Erkrankung.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Er soll seinen Mitbewohner in einer Asylbewerberunterkunft in Eggenfelden (Lkr. Rottal-Inn) geschlagen, gefesselt und entmannt haben: Zu Beginn des Mordprozesses vor dem Landgericht in Landshut legte der Beschuldigte vor einer Woche ein Teilgeständnis ab. Heute werden die Plädoyers und das Urteil erwartet.

"Habe ihn nicht töten wollen"

Zum Tatzeitpunkt im September 2017 habe er das Opfer nicht töten wollen, beteuerte der 48-Jährige aus Kasachstan. Er habe sich rächen wollen, weil er von dem Mitbewohner zuvor mehrfach vergewaltigt worden sei. Das Opfer starb den Ermittlungen zufolge an Blutverlust sowie an einem schweren Schädel-Hirn-Trauma.

Angeklagter schuldunfähig?

Laut Staatsanwaltschaft leidet der 48-Jährige an einer "Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis". Ein Sachverständiger bescheinigte ihm eine anhaltende wahnhafte Störung. Das Gericht will klären, ob er zum Tatzeitpunkt schuldunfähig war und langfristig in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht wird.

Tat im September 2017

Am Morgen des 23. September 2017 war der Mann nach eigenen Angaben in sein Zimmer in der Unterkunft gekommen, um zu duschen. Sein Mitbewohner habe ihn zum Sex aufgefordert und dabei gelächelt - daraufhin sei er wütend geworden. Zunächst habe er mit einem Pflasterstein auf den Kopf des Mitbewohners eingeschlagen, ihn dann gefesselt und den Penis des Mannes mit einem Messer abgetrennt.