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Asylbewerber droht mit Suizid bei Wohnungsräumung

Weil seine Wohnung in Pressath geräumt werden sollte, hat der Vater einer Flüchtlingsfamilie am Montag gedroht, sich umzubringen. Erst nach einer Stunde gutem Zureden konnte er dazu bewegt werden, das Messer weg zu legen. Von Margit Ringer

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

In Pressath (Lkr. Neustadt an der Waldnaab) sollte am Montagvormittag eine Wohnung des Landkreises geräumt werden, weil dort dringend Bauarbeiten notwendig sind. Das hat einen Großeinsatz von Polizei und Rettungskräften ausgelöst, weil der Bewohner drohte sich umzubringen.

Flüchtlingsfamilie sollte umquartiert werden

In der Wohnung ist derzeit eine Flüchtlingsfamilie aus Aserbaidschan untergebracht. Sie sollte vorübergehend umquartiert werden, war damit aber nicht einverstanden. Als am Vormittag aber die Polizei anrückte, um die Wohnung vorübergehend zu räumen, schnappte sich der Vater der Familie ein Küchenmesser und drohte sich umzubringen, wenn die Familie die Wohnung verlassen müsse. Erst nach einer Stunde gutem Zureden konnte er dazu bewegt werden, das Messer weg zu legen.

Aufgrund psychischer Erkrankung in Bezirkskrankenhaus eingeliefert

Der 45-Jährige ließ sich widerstandslos festnehmen und wurde aufgrund einer psychischen Erkrankung in ein Bezirkskrankenhaus eingeliefert. Die Ehefrau und die vier Kinder im Alter zwischen sechs Wochen und acht Jahren konnten schon vorher von den Einsatzkräften dazu bewegt werden, die Wohnung zu verlassen. Zurück mit dem Vater blieb die Schwiegermutter. Sie erlitt eine Kreislaufschwäche und kam ins Krankenhaus, die Ehefrau und die vier Kinder wurden von den Einsatzkräften betreut.

Die Familie ist jetzt wieder in ihrer Wohnung. Das Landratsamt muss nun eine andere Lösung suchen, die Wohnung wieder zu ertüchtigen oder die Familie einvernehmlich anderweitig unterzubringen.