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Archäologen graben keltische Toranlage auf dem Staffelberg aus

Archäologen graben derzeit zusammen mit Freiwilligen aus der Region nach keltischen Fundstücken auf dem Staffelberg. Im 1. Jahrhundert vor Christi Geburt unterhielten die Kelten dort eine regelrechte Großstadt. Von Heiner Gremer

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Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Das keltische "Oppidum", also die befestigte Siedlung, auf dem Staffelberg konnte durch eine aufwendige Toranlage betreten werden. Derzeit legen Archäologen dieses sogenannte Zangentor aus dem 1. Jahrhundert vor Christus frei und sichern die Überreste.

Toranlage soll rekonstruiert werden

Die Grabungen an dem sieben Meter breiten Tor werden voraussichtlich bis zum Herbst dauern. Im kommenden Jahr soll dann auf den Grundlagen ihrer Ergebnisse eine Rekonstruktion des Tors für die vielen Besucher des Staffelbergs entstehen, sagte der Lichtenfelser Landrat Christian Meißner (CSU) dem Bayerischen Rundfunk. Bereits jetzt würden die Bayerischen Staatsforsten Eichen schlagen, deren Holz später für die Rekonstruktion der Toranlage verwendet werden soll.

Keltische "Großstadt"

"Das soll kein Kelten-Disneyland werden", so Landrat Meißner, aber es soll den Besuchern zeigen, wie wichtig die keltische Geschichte am Obermain ist. Tatsächlich handelt es sich auf dem Staffelberg laut Grabungsleiter Markus Schußmann um eine bedeutende keltische Siedlung mit mehreren Tausend Bewohnern – nach damaligen Maßstäben also eine Großstadt.

Bereits nach einer Woche Grabungsarbeiten habe man zahlreiche Scherbenfunde gemacht, so Schußmann. Rund 40 interessierte Laien aus der Region, die sich freiwillig gemeldet haben, helfen bei den Grabungen. Außerdem sollen Schulklassen und Gruppen die Grabungsstelle besuchen können.

Kosten von rund einer Million Euro

Der Landkreis Lichtenfels lässt sich die Arbeiten rund 200.000 Euro kosten. Zusammen mit den Rekonstruktionen werden wohl Kosten von rund einer Million Euro entstehen. Das EU-Leader-Programm und die Oberfrankenstiftung fördern die Maßnahme.