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Flughafen München, Abflug, Pfingstferien

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Anzeigen wegen Schule schwänzen zum Ferienbeginn

Es kommt immer wieder vor, dass Eltern ihre Kinder die Schule schwänzen lassen, um früher in den Urlaub zu können. Am Memminger Airport hat die Polizei jetzt durchgegriffen. Eltern wurden angezeigt. Bis zu 1.000 Euro Geldbuße drohen. Von Lena Deutsch

Wer Kinder hat, kennt das: zu Ferienbeginn herrscht Verkehrschaos. Gefühlt die halbe Republik ist dann auf der Straße oder am Flughafen. Außerdem sind Flüge und Hotels zur Ferienzeit wesentlich teurer. Viele Eltern wollen dem entgehen und buchen einfach ein paar Tage früher ihre Ferien.

Ihre Kinder lassen sie dafür die Schule schwänzen. Erlaubt ist das nicht, schließlich herrscht Schulpflicht. Doch die Polizei drückt meist ein Auge zu, und auch die Schulen kontrollieren das Schulschwänzen nicht sehr strikt.

Kinder schwänzen Schule: Zehn Anzeigen gegen Eltern

Anders erging es jetzt mehreren Familien auf dem Allgäuer Airport. Polizisten fragten genau nach, als mehrere Eltern am Donnerstag und Freitag mit ihren Kindern in die Ferien starten wollten. Bei der Ausreisekontrolle stellten sie bei entsprechenden Überprüfungen fest, dass die Kinder unentschuldigt vom Unterricht ferngeblieben waren. Insgesamt zehn Eltern erhielten Anzeigen.

Denn wer früher in die Ferien will, braucht einen guten Grund, um von der Schulleitung eine Genehmigung zu bekommen. Die Schulen sind angehalten, damit sparsam umzugehen.

Keine gezielten Kontrollen am Flughafen München

Am Münchner Flughafen ist die Bundespolizei zuständig, die keine gezielten Schulschwänzer-Kontrollen durchführt, aber natürlich ein wachsames Auge auch darauf hat. Grundsätzklich müssten die Schulen aktiv werden, um Fälle zu melden, außerdem handelt es sich bei dem Sachverhalt um eine Ordnungswidrigkeit. Die erwischten Eltern müssen jetzt mit einer Geldbuße von bis zu 1.000 Euro rechnen.

"Die Dreistigkeit der Eltern steigt"

"Die Dreistigkeit der Eltern steigt", sagte Nürnbergs Polizeisprecherin Elke Schönwald schon im vergangenen Jahr dem Bayerischen Rundfunk. Am dortigen Flughafen verzeichnete man damals zu Beginn der großen Ferien bereits 220 Fälle. So viele wie im gesamten Jahr davor. Dabei ist die Dunkelziffer noch viel höher. Denn kontrolliert werden dürfen nur Flüge mit Zielen außerhalb des Schengen-Raums. Reisen in europäische Ferienziele sind damit gar nicht erfasst.