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Pater Anselm Grün

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Anselm Grün wehrt sich: Keine Millionen verloren

Der Benediktinerpater Anselm Grün wehrt sich gegen die Meldung einer Illustrierten, er habe zehn Millionen Euro an der Börse verloren. In einer Veröffentlichung auf Facebook, stellt er klar, er habe keine Millionen "verzockt".

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Der Ordensmann schrieb auf Facebook:

"Liebe Facebookfreunde! Gestern habe ich voller Schrecken in der Zeitung gelesen, ich hätte 10 Millionen Euro verzockt. Ich bin sehr ärgerlich, dass die Bunte das Interview mit Nina Ruge, das um den Weg zur inneren Zufriedenheit kreiste, dazu benutzt hat, auf einmal die Aussagen über Geld, die nach dem Interview stattfanden, so reißerisch aufzumachen. Ich habe keine Millionen verzockt. Ich habe nur gesagt, dass in der Finanzkrise 2008 natürlich unser Depot für einige Zeit im Minus war. Das ist jedem Vermögensverwalter so passiert. Aber nach zwei Jahren war alles wieder ausgeglichen." Anselm Grün, Benediktiner-Pater aus Münsterschwarzach

Er habe in den vergangenen 40 Jahren das Geld für seine Abtei sehr erfolgreich angelegt und dadurch die Möglichkeit geschaffen, das Ökoprojekt des Klosters und die Schule zu finanzieren. Entscheidend sei, was bei den Geldanlagen herauskomme."

"Ethische Gesichtspunkte wichtig"

Der Pater erklärte seinen Facebook-Freunden ausführlich seine Anlage-Strategie:

"Dass da zwischendurch Anlagen – vor allem Anlagen auf Solarwerte – ein Minus einbringen, liegt in der Natur der Sache. Aber wenn die Anlagen gut gestreut sind, besteht da keine Gefahr. Bei meinen Geldanlagen sind mir die ethischen Gesichtspunkte sehr wichtig. Ich lege nur Aktien an, die ethisch vertretbar sind. Auf keinen Fall habe ich Spenden angelegt. Die Spenden für die Mission werden sofort weitergeleitet." Anselm Grün, Benediktiner-Pater aus Münsterschwarzach

Doch für die Zukunft der Abtei sei es wichtig, kreativ mit Geld umzugehen. "So konnten wir die Zukunft der Schule finanziell sichern und den Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz anbieten." Sein persönliches Image ist mir egal, betonte Grün. "Aber was mich ärgert, ist, dass der Eindruck entsteht, wir würden die Spenden für die Missionsarbeit nicht gut verwalten. Ich wollte Euch das nur schreiben, damit Ihr die reißerischen Artikel, die in manchen Zeitungen erscheinen, richtig einordnen könnt."

Der unterfränkische Benediktinerpater ist der wohl der bekannteste Mönch Deutschlands. Seine gut 300 Bücher wurden mehr als 20 Millionen Mal verkauft und in 30 Sprachen übersetzt. Lange Jahre war er als Cellarer für die Wirtschaftsangelegenheiten der Abtei Münsterschwarzach zuständig.