Rund 4.000 Radlerinnen und Radler rollten über den Münchner Altstadtring bis in den Olympiapark, sie brachten den Autoverkehr in der Innenstadt teilweise zum Erliegen. 4.000 - davon hatte der organisierende ADFC nur zu träumen gewagt. Begleitet von der Polizei und unter viel Beifall der Passanten erreichte die Sternfahrt nach etwa anderthalb Stunden ihr Ziel.
Die Teilnehmer unterstützen die Idee für ein Rad-Gesetz: ein durchgängiges Radwegenetz für ganz Bayern, sichere Radabstellplätze an allen Umsteigepunkten in den öffentlichen Nahverkehr, mehr Mittel für den von der Staatsregierung bereits vorgelegten "Radverkehrsplan"- das sind die vom ADFC geforderten Hauptmaßnahmen. Außerdem sollte das für den Radverkehr zuständige Personal in der obersten Baubehörde verdreifacht werden, so der ADFC - zur Zeit arbeiten dort drei Personen.
Fahrrad findet Weg in die Politik
Der wachsende Druck aus Radfahrerkreisen scheint erste Wirkung zu zeigen: Die SPD-Landtagsfraktion macht sich demnächst auf ins Radfahr-Mekka Kopenhagen, die CSU-Fraktion hat bereits mit der neuen Verkehrsministerin Ilse Aigner über das Thema Radverkehr gesprochen, die Grünen erwarten einen Kultur- bzw Mentalitätswandel pro Rad. Nur so könnten die erschreckenden Zahlen der jüngsten Radstatistik für Bayern verändert werden. Im vergangenen Jahr kamen bei 16.000 Radunfällen in Bayern 70 Radler ums Leben.