In Bayreuth gehören sie längst zum Ritual, an der Wiener Staatsoper, bei den Festspielen Baden-Baden, den Richard-Strauss-Tagen in Garmisch und beim Beethoven-Fest in Bonn sorgen sie für ausverkaufte Säle: die Gesprächskonzerte mit Stefan Mickisch. "Man sieht nur, was man weiß." Was für die bildende Kunst gilt, lässt sich auch auf die Musik beziehen. Man hört einfach mehr, wenn man sich von dem aus der benachbarten Oberpfalz stammenden Pianisten auch die Werke Wagners erklären lässt. Das macht Stefan Mickisch mit großem künstlerischen Einfühlungsvermögen sowie mit Witz und Esprit. Sein Erfolg beruht auf einer seltenen Doppelbegabung: pianistische Virtuosität und didaktische Eloquenz. Die geistige Dimension der Werke erlebbar zu machen; gelingt dem Tastenkünstler mit Hang zum Musik-Kabarett überzeugend in seinen Einführungsvorträgen im Evangelischen Gemeinehaus in der Richard-Wagner-Straße. Und nicht wenige, die im Publikum sitzen, haben nicht mal Festspielkarten, sondern kommen inzwischen nur noch, um Mickisch spielen und erklären zu hören.