Franken


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Die Spiele auf dem Grünen Hügel

Stand: 31.07.2015

Seit 2012 steht Jan Philipp Glogers Version des "Fliegenden Holländers" auf dem Spielplan in Bayreuth, dirigiert wird die Oper heuer von Axel Kober. BR-KLASSIK ist live dabei! Machen Sie sich vorab fit mit unserem Wagner-Chrashkurs. Den "Fliegenden Holländer" sowie alle weiteren sechs Übertragungen gibt's jeweils 14 Tage lang nach der Ausstrahlung zum Nachhören!

Mit einem neuen "Tristan", inszeniert von Festspiel-Chefin Katharina Wagner, haben die 104. Richard-Wagner-Festspiele begonnen. Zahlreiche Prominenz aus Politik, Showbiz und Wirtschaft kam auf den Grünen Hügel, um dabei zu sein. Wagners Urenkelin und Festspiel-Chefin Katharina hat das Liebesdrama neu in Szene gesetzt, am Pult steht mit Christian Thielemann der neuernannte Musikdirektor der Bayreuther Festspiele.

Nach den "Meistersingern von Nürnberg" ist dies die zweite Oper, für deren Inszenierung auf dem Grünen Hügel Katharina Wagner verantwortlich zeichnet. In den Titelrollen singen Stephen Gould als Tristan und Evelyn Herlitzius als Isolde. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Christian Thielemann; der Dirigent wird als einer wichtigsten Wagner-Dirigenten gehandelt und hat erst vor Kurzem einen neu geschaffenen Posten erhalten: Er darf sich jetzt Musikdirektor der Bayreuther Festspiele nennen.

Des Weiteren steht auch heuer wieder Frank Castorfs umstrittener "Ring" aus dem Jahr 2013 auf dem Spielplan, seit der Premiere von zwei Jahren stieß Castorfs Version von Richard Wagners Nibelungen-Sage bei Publikum und Kritikern auf eher mäßige Akzeptanz. Komplettiert wird der Spielplan mit dem "Lohengrin" und dem "Fliegenden Holländer".

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Rückblick: "Jahrhundert-Ring" oder "Jahres-Ring"?

Für die Jubiläumsfestspiele 2013 hatte Frank Castorf einen neuen "Ring" geschmiedet. Doch seine Version von Richard Wagners Nibelungen-Sage stieß bei Publikum und Kritikern auf eher mäßige Akzeptanz. Gefeiert hingegen wurde Dirigent Kirill Petrenko, der 2013 auf dem Grünen Hügel ebenfalls sein Debüt gab. Einige sprechen schon vom "Petrenko-Ring".

Das "Rheingold" siedelt Castorf als unterhaltsames Gangster-Moovie in Texas auf einer Tankstelle an der Route 66 an, die "Walküre" verlegt der Regisseur in Aserbaidschans ölreiche Hauptstadt Baku; "Siegfried" findet sich an einer Art sozialistischem Mount Rushmore sowie auf den Berliner Alexanderplatz zu DDR-Zeiten wieder und in der "Götterdämmerung" kommt es an New Yorks Wallstreet und in einer Kreuzberger Dönerbude zum Showdown. Der Intendant der Berliner Volksbühne staffiert den Göttervater Wotan als Mafioso aus, Siegfried schießt mit einer Kalaschnikow um sich und auf dem Alexanderplatz treten Krokodile auf.

Diese Sichtweise konnte das Publikum in Bayreuths Festspielhaus sowie die Kritiker bisher wenig überzeugen. So bleibt vorerst offen, inwiefern der Regisseur für dieses Jahr Änderungen an seiner Version der Tetralogie vornimmt. Ob Regisseur Frank Castorf mit seiner Interpretation in die Nachfolge von Patrice Chéreau mit seinem "Jahrhundert-Ring" treten kann, bleibt eher abzuwarten. Wenn auch die Interpretation des Franzosen aus dem Jahr 1976 zunächst auf sehr verhaltene Zustimmung stieß ...

"Ich will keinen Jahrhundert-'Ring' präsentieren. Mir reicht ein Jahres-'Ring'."

Regisseur Frank Castorf

Wagner multimedial

Szene aus "Tannhäuser" bei den Bayreuther Festspielen | Bild: Bayreuther Festspiele/ Enrico Nawrath zum Video Wagner-Crashkurs "Tannhäuser"

Tannhäuser lässt sich von Venus verführen. Doch eigentlich fühlt er sich zu Elisabeth hingezogen und bittet beim Papst um Vergebung seiner Sünden. In einem Wettstreit soll der Sieger Elisabeth zur Frau bekommen. (Inszenierung 2013. In Zusammenarbeit mit Uta Sailer und der Sendung Do Re Mikro) [mehr]


Bayreuther Festspiele - Szenenfotos zur Wagner-Oper "Lohengrin", 2011 | Bild: Bayreuther Festspiele GmbH / Enrico Nawrath zum Video Wagner-Crashkurs "Lohengrin"

Elsa ist angeklagt, ihren Bruder getötet zu haben. Sie beteuert ihre Unschuld, aber keiner will für sie kämpfen. Bis ein unbekannter Ritter auf einem Schwan erscheint. Seine Bedingung: Nie soll Elsa ihn nach dem Namen fragen. (Inszenierung 2012. In Zusammenarbeit mit S. Michael und der Sendung Do Re Mikro) [mehr]

zur Bildergalerie Spaziergang durch Bayreuth Alles Wagner? Stimmt nicht ganz ...

In der Festspielstadt Bayreuth ist Richard Wagner und sein Werk allgegenwärtig. Bei einem Spaziergang durch die Stadt, in der auch Franz Liszt, Jean Paul und die Markgräfin Wilhelmine wirkten, kann man aber auch mal von der Spur des Dichterkomponisten abkommen ... [mehr]


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