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Pflanzen Zimmerpflanzen für schattige Räume

Nicht jeder Raum in unserem Zuhause verfügt über viel Licht, vor allem jetzt in der dunkleren Jahreszeit. Die meisten Zimmerpflanzen brauchen aber möglichst viel Licht, um wachsen und gedeihen zu können. Zum Glück gibt es Ausnahmen: Pflanzen (sowohl Grünblatt- als auch Blühpflanzen), die in schattigen Ecken ihr Können unter Beweis stellen. Gartenexperte Andreas Modery verrät Ihnen, welche Zimmerpflanzen sich auch an schattigen Standorten wohl fühlen.

Stand: 02.01.2024

Usambaraveilchen blau | Bild: Andreas Modery

Räume mit wenig Licht werden als "absonnig" bezeichnet. Absonnig sind meist:

  • Zimmer mit einem Nordfenster
  • Bäder und Küchen mit kleineren Fenstern
  • Flure und Dielen
  • (häufig) Gästezimmer

Für diese Standorte braucht es Zimmerpflanzen, die wahre "Schattenkünstler" sind. Sie stammen aus den dunklen tropischen Regenwäldern, wo sie aufgrund der riesigen Bäume kein Sonnenlicht am Boden abbekommen.

Lesen Sie auch diese Tipps für Zimmerpflanzen:

Blühpflanzen für schattige Räume

Flamigoblume (Anthurie)

Die Flamingoblume präsentiert sich mit ledrigen, glänzenden Hochblättern sowie schlanken Blütenstängeln, die sich aus dem Dach herzförmiger Blätter herausschieben. Sie bereichert unsere Wohnräume mit ihrem tropischen Aussehen und begeistert bei guter Pflege mit ganzjähriger Blüte.
Pflanzenfreunde wissen, dass sich Pflanzen, die aus den Tropen stammen, oftmals als "Diven" aufführen. Das trifft allerdings nicht auf die Flamingoblume zu. Sie ist unkompliziert und gedeiht problemlos in jeder Wohnung. Voraussetzung ist allerdings, dass sie einen warmen, aber vor praller Sonne geschützten Platz bekommt. Ideal ist die Fensterbank von Ost- oder Westfenstern.
Anthurien lieben Temperaturen um die 20 Grad. Die Wurzeln dieser tropischen Schönheit sind etwas empfindlich. Achten Sie deshalb unbedingt darauf, dass die Pflanze nicht unter Staunässe leidet. Gießen Sie nur einmal in der Woche, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist.

Gut zu wissen:

Wer die Blätter zusätzlich mit einem feinen Wassernebel besprüht, gibt der Anthurie ein Stück Heimatgefühl zurück. 

Einblatt

Das Einblatt kommt aus den Tropenwäldern Südamerikas, wo es im Schatten hoher Bäume in der untersten Vegetationsschicht gedeiht. Daher mag diese Pflanzen einen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung und bevorzugt einen halbschattigen bis schattigen Platz an einem Nord-, Ost- oder Westfenster.
In puncto Erde liebt das Einblatt eine Mischung aus Blumenerde mit etwas Sand (9:1). Wichtig ist zudem eine Drainageschicht aus Blähtonkügelchen.
Bitte nur mit kalkfreiem, lauwarmem Wasser gießen und Staunässe unbedingt vermeiden.
Als Pflanze der Tropen braucht das Einblatt eine hohe Luftfeuchtigkeit. Deshalb regelmäßig besprühen oder eine Wasserschale neben den Topf stellen.
Während der Blütezeit zwischen Juni und September ist das Einblatt für eine zweiwöchige Düngergabe mit Volldünger dankbar.

Gut zu wissen:

Da es am Boden der tropischen Wälder keinen Wind gibt, verträgt das Einblatt keine Zugluft.

Usambaraveilchen

Das Usambaraveilchen blüht von Dezember bis Januar mehrmals, allerdings mit kleinen Pausen. Der Platz sollte halbschattig sein. Es mag keine Sonne, hat es aber gerne warm. Im Winter sollte die Zimmertemperatur daher nicht unter 18 Grad betragen.
Gießen Sie diese Pflanze nie von oben und verwenden Sie warmes Wasser, da kaltes Wasser zu Flecken führen kann. Entfernen Sie nach dem Gießen das Wasser aus dem Übertopf. Zupfen Sie Verblühtes immer wieder heraus.
Das Usambaraveilchen mit seinen behaarten Blättern darf nicht mit Wasser "entstaubt" werden, da die feinen Härchen die Tropfen regelrecht auf dem Blatt festhalten würden. Das führt nicht nur zu unansehnlichen Flecken, sondern birgt auch die Gefahr von Krankheiten.

Tipps gegen Schädlinge bei Zimmerpflanzen lesen Sie hier.

Gut zu wissen:

Läuse entwickeln sich nur bei Lufttrockenheit und der gefürchtete Grauschimmelpilz bei zu viel Wassergaben.

Grünblattpflanzen für schattige Räume

Grünpflanzen sind schattenverträgliche Solisten, die auch noch bei wenig Licht ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Mit solchen Pflanzen lassen sich ungenutzte Flur- und Treppenhäuser verschönern und beleben.

Fensterblatt (Monstera)

Die Heimat der Fensterblätter ist der Urwald in Mittel- und Südamerika. Dort "klettern" sie an mächtigen Bäumen in Richtung Himmel. Bedingt durch das dämmrige Licht des Urwalds sind Fensterblätter auch an geringe Lichtverhältnisse angepasst.
Diese Zimmerpflanze kann sehr alt werden und im hohen Alter sogar plötzlich eine kolbenartige Blüte bilden.
Die Monstera ist anspruchslos, der Wurzelballen darf stets feucht, aber nicht nass sein.
In der Zeit von April bis August darf sie zwei bis drei Düngungen erhalten. Diese Pflanze freut sich über eine gelegentliche Blattpflege. Wischen Sie sie dafür immer mal wieder die Blätter mit einem feuchten Tuch ab. Dadurch bleiben auch die Spaltöffnungen für den notwendigen Gasaustausch frei, außerdem strahlt das Blattgrün der Monstera dann besonders dekorativ.
Die braunen 'Triebe' an der Pflanze sollten Sie nicht entfernen, da es sich hierbei um Luftwurzelnhandelt, die der Pflanze bei der Wasser- und Nahrungsaufnahme helfen. Leiten Sie diese nach Möglichkeit in den Topf beziehungsweise in die Erde.

Gut zu wissen:

Die Blätter wachsen größer und geschlossen, wenn die Monstera weniger Licht bekommt. An helleren Standorten und mit zunehmendem Alter bilden sich dagegen die dekorativen Blatteinschnitte (Fenster).

Grünlilie

Die Grünlilie ist die wohl bekannteste Zimmerpflanze. Die schmalen und bis zu 40 Zentimeter langen Blätter machen sie für jeden Raum attraktiv. Zudem ist sie pflegeleicht, anspruchslos und lässt sich problemlos vermehren.
In der Blütezeit bilden sich unscheinbare Blüten, die an langen Stielen sitzen. Ist die Blütezeit vorüber, entstehen dort kleine Pflänzchen, die Luftwurzeln entwickeln und dann ganz einfach abgenommen und zu neuen Grünlilien herangezogen werden können.
Diese Pflanze liebt es, wenn ihre Erde leicht feucht gehalten wird. Die Raumtemperatur darf zwischen 5 und 30 Grad liegen. Je höher die Raumtemperatur ist, desto häufiger muss die Pflanze gegossen werden. Achten Sie aber darauf, dass sie keine "nassen Füße" bekommt.
Nicht vergessen: Topfen Sie die Pflanze in der Wachstumszeit von Februar bis September um.

Gut zu wissen:

Die Grünlilie filtert schädliche Gase aus der Luft und erhöht die Luftfeuchtigkeit.

Glücksfeder (Zamioculcas zamiifolia)

Diese Zimmerpflanze hat sicher jeder schon einmal gesehen: die Zamioculca, auch "Glücksfeder" genannt. Obwohl es die ostafrikanische Pflanze bei uns erst seit rund 20 Jahren zu kaufen gibt, hat sie sich im Ranking der beliebtesten Fensterbrettschönheiten schnell unter die TOP 10 gebracht. Das ist auch nicht verwunderlich, schließlich ist sie extrem robust, so dass auch unerfahrene Pflanzenfreunde keine Probleme mit ihr haben.
Sie braucht nur einen Platz ohne direkte Sonne, Zimmertemperaturen um die 20 Grad und hin und wieder etwas Wasser. Während andere Zimmerpflanzen aufgrund von Wassermangel gelbe oder welke Blätter bekommen, deuten diese Anzeichen bei der Glücksfeder darauf hin, dass sie zu feucht steht. Gießen Sie die Glücksfeder erst, wenn die Erde abgetrocknet ist.

Gut zu wissen:

Haben Sie kein schlechtes Gewissen, falls diese Pflanze schon länger kein Wasser bekommen hat, da sie über eigene Wasserreserven verfügt. Die Glücksfeder besitzt die Fähigkeit, Wasser in ihren Blatttrieben und in ihrem Rhizom (verdickter Wurzelstock - Knolle) zu speichern.

Viel Freude mit den Pflanzen wünschen Andreas Modery und "Wir in Bayern"!


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