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Pflanzen Küchenkräuter, die Schnecken nicht mögen

Ist das Wetter feucht und war der Winter mild, machen sich unweigerlich Schnecken über die ersten frischen Pflanzen her und können einem ganz schön die Laune verderben. Die gute Nachricht: Viele Küchenkräuter bleiben von Schnecken verschont. Welche das sind und wie Sie sich diese Kräuter zu Nutze machen können, verrät Ihnen Gartenexpertin Brigitte Goss.

Stand: 28.03.2024 10:59 Uhr

Eine Nacktschnecke. | Bild: BR/Johanna Schlüter

Wer auf schleimige Mitbewohner in seinem Garten oder auf dem Balkon lieber verzichtet, sollte auf die Wahl seiner Kräuter achten. (Welche Pflanzen von Schnecken verschont bleiben, erfahren Sie hier.)

Bei Nacktschnecken besonders beliebte Kräuter sind:

  • Basilikum
  • Dill
  • Majoran
  • Petersilien-Jungpflanzen

Doch viele andere Kräuter stehen bei Schnecken gar nicht auf der Speisekarte. Ganz im Gegenteil: Um die machen Schnecken eher einen großen Bogen. Holen Sie sich deshalb "schneckenresistente Kräuter" in Ihr Beet!

Kräuter für sonnige Standorte

Heiß, sonnig und trocken - das mögen Thymian, Oregano (Dost), Bergbohnenkraut, Colakraut und Gewürzsalbei. Je sonniger und wärmer es ist, desto besser entwickelt sich ihr typisch würziges Aroma. Einen schweren, tonigen Boden lockern Sie am besten durch das Einarbeiten von Schotter und Sand auf. Sind diese Kräuter ausgepflanzt, reicht als Düngung eine leichte Kompostgabe im Frühjahr. Düngen Sie in jedem Fall nicht mehr ab Ende Juli! Mastige (überdüngte) Pflanzen überwintern schlecht.

  • Thymian: Er ist ein heimisches Kraut. Der Zitronenthymian ist nicht ganz so winterhart wie die heimischen Verwandten und benötigt im Winter einen lockeren Winterschutz aus Reisig. Die Blätter des Zitronenthymians bereichern viele Gerichte mit einer frischen Note. Der Kaskadenthymian ist besonders robust und trittfest, so dass er sich hervorragend als Einfassungspflanze eignet.
  • Oregano (Dost) ist ebenfalls bei uns heimisch und wächst wild auf durchlässigen, kalkhaltigen Standorten. Im Sommer verträgt das Kraut Trockenheit und Hitze. Wenn Sie Dost trocknen möchten, dann ernten Sie ihn am besten zur Blütezeit. Oregano wird von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen geliebt.
  • Bergbohnenkraut ist immergrün und eignet sich, wie der Kaskadenthymian, als Einfassungspflanze. In der Küche wird das Bergbohnenkraut mit seinem kräftigen Aroma wie Oregano verwendet und wirkt verdauungsfördernd. Die Blüten sind ein Insektenmagnet. Im Winter ist ein Schutz aus Reisigzweigen empfehlenswert.
  • Colakraut ist ein kräftiger Halbstrauch mit einer Höhe von 60 cm und feingliedrigen graugrünen Blättern. Der Duft erinnert - der Name lässt es bereits vermuten - an Cola. Gibt man eine Triebspitze in eine Karaffe mit Wasser, so schmeckt das Wasser erfrischend nach Cola. Mit den Jahren wird die Pflanze sehr kräftig und sieht auch zwischen Stauden oder zu Rosensträuchern hübsch aus. Das Colakraut ist sehr winterhart. Im Frühjahr sollte es bis knapp über den Boden zurückgeschnitten werden.
  • Der immergrüne Gewürzsalbei ist nicht nur ein stattlicher Halbstrauch im Kräuterbeet. Er kann auch sehr gut als Strukturpflanze in Staudenbeeten oder zu Rosen gepflanzt werden. Der Salbei ist winterhart, allerdings nur, wenn der Standort sonnig und der Boden durchlässig ist, auch sollte die Pflanze im Herbst nicht stark zurückgeschnitten werden. Denn: Salbei kann im Herbst die Schnittwunden nicht mehr verschließen.

Kräuter für halbschattige und feuchte Standorte

An halbschattigen und feuchten Standorten wachsen die wenigsten Kräuter gut, außer die vielfältigen Pfefferminzarten und der Gute Heinrich. Sie brauchen einen feuchten Platz. Einige Pfefferminzarten gedeihen gerade an Gewässerrändern gut.

  • Pfefferminzsorten bieten Duft- und Geschmackserlebnisse wie ein Becher gemischtes Eis. Die Blätter mit Erdbeer-, Schoko- oder Ananasgeschmack verfeinern erfrischende Drinks und Süßspeisen. Im Garten ausgepflanzt bereiten Ihnen die Pfefferminzpflanzen allerdings weniger Freude, da sie sich durch Ausläufer unkontrolliert ausbreiten. Pflanzen Sie die Pfefferminzsorten einzeln in größere Töpfe und graben Sie sie ein. Die Pfefferminzsorten sind unterschiedlich winterhart. Einige erfrieren leicht, andere können im Winter sogar in einem Topf im Freien bleiben.
  • Guter Heinrich ist kein klassisches Küchenkraut, heimisch und kaum noch in den Gärten anzutreffen. Er wächst bei uns mehrjährig und ist absolut winterhart. Seine festen, filzigen Blätter können zwar die ganze Vegetationsperiode geerntet werden, schmecken aber im Frühling am besten. Früher wuchs der Gute Heinrich neben Ställen und Misthaufen. Er braucht also einen nährstoffreichen Standort.

Beete gestalten mit Kräutern

Mit Kräutern, die Schnecken nicht mögen, können Sie gut Beete einfassen. Die Duftstoffe dieser Kräuter können empfindliche Pflanzen schützen, die dahinter wachsen. Der Kaskadenthymian beispielsweise eignet sich wunderbar als Beeteinfassung.

Extra-Tipp:

Schnecken mögen frische Gurken und eingeweichte Haferflocken oder Weizenkleie. Damit können Sie Schnecken anlocken und absammeln. Stellen Sie diese Lockmittel am besten abends in die Nähe gefährdeter Pflanzen und sammeln Sie die Schnecken noch am späten Abend ein.

Viel Erfolg mit den Tipps wünschen Brigitte Goss und "Wir in Bayern"!


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