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Buchtipps Die schönsten Bücher für den Sommerurlaub

Mögen Sie es im Urlaub lieber romantisch, spannend oder witzig? Oder wie wäre es mit überraschendem Wissen über etwas scheinbar Banales wie den Strand? Dann suchen Sie sich einen oder auch mehrere der vier Buchtipps von Sabine Abel aus. Sie alle eignen sich wunderbar für den Sommerurlaub - egal ob am Meer, in den Bergen oder auf dem eigenen Balkon.

Stand: 20.07.2023

Sonnenbrille liegt auf offenem Buch am Strand.  | Bild: Picture Alliance

Carsten Sebastian Henn: Der Gin des Lebens

"Das Leben meint es nicht gerade gut mit Bene Lerchenfeld. Seine Freundin verlässt ihn genau in dem Moment, als er ihr einen Heiratsantrag machen will, beruflich sieht es auch nicht gerade rosig aus. Genau der richtige Zeitpunkt für einen Ortswechsel, um auf andere Gedanken zu kommen.
Bei den Dingen, die Bene von seinem Vater geerbt hat, der vor einiger Zeit bei einem Autounfall ums Leben kam, lag ein Ginrezept und eine Wegbeschreibung zu einer Pension in Plymoth. Dort hatte Benes Vater mit einem Freund an dem ultimativen Ginrezept getüftelt. Die beiden konnten es allerdings nie zu Ende bringen.
Kurz entschlossen bricht Bene auf, sucht und findet besagtes Bed and Breakfast und trifft dort auf Cathy, die das kleine Hotel inzwischen führt. Auch sie hat Probleme: In ihrem Garten liegt eine Leiche.
Doch das interessiert Bene anfangs noch sehr wenig. Irgendwann erzählt Cathy Bene, dass es ihr Vater war, mit dem Benes Vater an dem Ginrezept gefeilt hatte. Doch auch ihr Vater konnte das Rezept nie zum Abschluss bringen, denn ihre Eltern kamen bei einem Feuer ums Leben.
Die beiden beschließen, das Erbe der Väter anzutreten und nun den perfekten Gin zu destillieren. Doch da gibt es jemanden, der das mit allen Mitteln verhindern will."

Sabine Abel: "Dieser Krimi ist nicht nur beste Unterhaltung für Fans eines gepflegte Gin-Tonics oder Englandliebhaber. Es sind die detailliert und liebevoll gezeichneten Charaktere und die sehr spannend erzählte Geschichte, die dieses Buch perfekt für den Urlaub machen. Nicht zuletzt rundet ein überraschendes Ende das Leseerlebnis ab."

Stine Pilgaard: Meter pro Sekunde

"Eine Frau in ihren Dreißigern, frisch gebackene Mutter, zieht mit ihrem Freund nach Velling in Westjütland. Der Mann tritt dort eine Stelle als Lehrer in einer Internatsschule an. Das neue Leben ist für die namenlose Ich-Erzählerin ganz schön schwierig. Das Herz liegt ihr auf der Zunge, die Menschen in Westjütland sprechen jedoch kein Wort zu viel. Außerdem ist das junge Paar nicht verheiratet und das Baby hat noch nicht einmal einen Namen. All das sorgt bei den Einheimischen für Misstrauen.
Aber die Menschen in Velling wollen das junge Paar auch willkommen heißen, bemühen sich ihrerseits sehr darum, die kleine Familie zu integrieren. Dazu gehört gemeinsames Singen, Abende unter den Kollegen in der Schule und auch sonst vielerlei gemeinsame Erlebnisse in der Dorfgemeinschaft. Und obwohl die junge Frau sich nicht in allem der neuen Umgebung anpassen will, versucht sie ihr Bestes, um in Velling Fuß zu fassen. Sie möchte sogar endlich den Führerschein machen, damit sie die großen Distanzen ohne fremde Hilfe schafft. Dann beginnt sie als Kummerkastentante eine Lebenshilfe-Kolumne in der örtlichen Zeitung. Jetzt hat sie endlich ihren Platz gefunden."

Sabine Abel: "Dieser Roman ist eine kleine Perle. Er ist witzig und schräg erzählt, vor allem die Figur der Ich-Erzählerin, mit all ihren großen und kleinen Macken, wächst einem sofort ans Herz. Trotz der Leichtigkeit fehlt es dem Buch aber auch nicht an der nötigen Tiefe. Außerdem wird immer wieder ein Loblied auf die große Bedeutung von Sprache und Kommunikation gesungen. Ich war begeistert!"

Domenico Dara: Malinverno oder Die Bibliothek der verlorenen Geschichten

"Timpamara heißt ein kleiner Ort irgendwo in Italien. Hier spielt der dritte Roman des italienischen Autors. Timpamara ist kein gewöhnlicher Ort. Seit Jahrhunderten wird hier Papier hergestellt und inzwischen aus Altpapier neues gewonnen. Doch nicht nur Pappkartons und Schachteln werden in Timpamara geschreddert, auch Bücher kommen in die Altpapierpresse.
Seit Generationen werden Bücher von den Angestellten der Fabrik vor der Presse gerettet, und seit Generationen hält so die große Literatur Einzug in alle, wirklich alle Familien Timpamaras. Ein untrügliches Zeichen hierfür sind die außergewöhnlichen Vornamen, die man im Ort findet. Viele sind den Klassikern der Weltliteratur entliehen und der Einfachheit halber ins Italienische transformiert. So war es auch in der Familie von Astolfo Malinverno. Wegen eines Geburtsfehlers hat er ein verkürztes Bein und ist deswegen auch nicht wirklich für die körperlich anstrengende Arbeit in der Fabrik geeignet. Also wird Astolfo Bibliothekar der Gemeinde. Von da an bestimmen Bücher und ihre Geschichten samt den handelnden Figuren mehr denn je sein Leben und seinen Alltag.
Als er wegen Personalmangel zusätzlich noch als Friedhofswärter in der Gemeinde Dienst tun soll, ist ihm das ein großes Ärgernis. Ihm geht so Zeit verloren, die er bei und mit seinen Büchern verbringen könnte. Doch eines Tages kommt er am Grab einer geheimnisvollen, namenlosen jungen Frau vorbei und verliebt sich Hals über Kopf in die junge Frau, die auf dem Grabstein abgebildet zu sehen ist.
Doch wer war sie? Niemand im Ort scheint sich an sie zu erinnern. Und wer hat ihr die frischen Blumen aufs Grab gelegt? Dann begegnet er eines Tages Ofelia, die der Frau auf dem Bild heruntergerissen ähnlich sieht."

Sabine Abel: "Domenico Dara entführt seine Leserschaft an einen verwunschenen, fast märchenhaften Ort, an dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Seine Figuren sind liebenswert schrullig im Umgang miteinander und noch schrulliger im Umgang mit Büchern. Ein verträumter Lesespaß für alle, die Literatur lieben und ein Faible fürs märchenhaft Romantische haben. Trotzdem kommt aber die Spannung und das Mysteriöse nie zu kurz."

Stella Bettermann: Gebrauchsanweisung für den Strand

"Urlaub in den Bergen oder Urlaub am Meer? Über diese Frage haben viele von uns schon intensive Diskussionen in der Familie oder im Freundeskreis erlebt. Für alle, bei denen die Antwort klar zugunsten der Ferien am Meer ausfällt, hat Stella Bettermann jetzt das perfekte Buch geschrieben.
Egal, ob man wissen möchte, wo die ersten Urlauberstrände entstanden sind, welche Kleidung man in welchen Ländern tragen kann, soll oder sogar muss, welche Rolle Strände in Kunst und Literatur und natürlich im Film spielen, dieses Buch gibt darauf Antworten.
Dabei ist Stella Bettermann nie neunmalklug oder besserwisserisch, auch nicht bei der Frage der Strandmode. Sie stellt keine absolut gültigen Benimmregeln auf. Eher erzählt die Autorin teilweise sehr lustige Anekdoten, die sie selbst schon erlebt hat, oder die ihr aus sicherer Quelle zugetragen wurden. Immer mit einem kleinen Augenzwinkern, so zum Beispiel, wenn sie über quietschende Plastiksandalen und deren Träger herzieht. Geht es um historische Begebenheiten oder um andere Wissensgebiete, merkt man sehr schnell, wie gut und fundiert die Autorin recherchiert und nachgeforscht hat."

Sabine Abel: "Dieses Buch sollte eigentlich nicht nur von Strandliebhabern wie mir gelesen werden. Vielmehr sollten auch Strandmuffel lesen, was sie alles verpassen. Denn am Strand gibt es nicht nur Eis, Sonnenbrand und Sand. Der Strand und der Blick aufs weite Meer haben erwiesenermaßen einen sehr positiven Einfluss auf unsere gestresste Seele und unser Befinden. Auch das lernen wir in diesem Buch."

Viel Freude beim Lesen und einen schönen Urlaub wünschen Sabine Abel und "Wir in Bayern"!


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