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Augsburg-Kapitän Paul Verhaegh Kein Mitleid mit Schalke und Weinzierl

1:2 bei RB Leipzig - der FC Augsburg tritt auf der Stelle. In zwei Wochen kommen die bisher enttäuschenden Schalker mit Ex-FCA-Coach Markus Weinzierl. "Da kann ich kein Mitleid haben", sagt Kapitän Verhaegh - auch Augsburg braucht die Punkte dringend.

Stand: 01.10.2016

Paul Verhaegh und Markus Weinzierl in der vergangenen Saison | Bild: picture-alliance/dpa

Wo ordnen wir diese Niederlage ein. Verdienter Sieg für Leipzig - warum hat der FCA nach der Pause nicht mehr zusetzen können?

"Es war am Ende über 90 Minuten ein verdienter Sieg für Leipzig, das muss man so sagen. Sie hatten die klareren Torchancen über 90 Minuten. Ich glaube wir haben das Spiel ganz gut angefangen, die erste halbe Stunde war recht ordentlich von unserer Seite, dann machen wir auch verdient den Ausgleich. Und zweite Halbzeit - da haben wir einige Sachen nicht richtig gemacht, sind selber nicht nach vorne gekommen.

Und dann muss man auch ehrlich sagen, dass Leipzig die Chance herausgespielt hat und das 2:1 macht und eigentlich da auch das dritte Tor machen könnte, machen sie aber nicht. Und dann muss man das eigentlich irgendwie bestrafen, in der Nachspielzeit haben wir noch eine gute Möglichkeit von Finnbogason. Im Großen und Ganzen glaube ich, haben wir alles versucht. Man kann der Mannschaft nicht vorwerfen, dass wir nicht bis zur letzten Minute gekämpft haben. Aber wir hatten vor allem in der zweiten Halbzeit nicht die Leistung auf dem Platz wie in den ersten 30 Minuten."

Jetzt muss man sagen: Selbst Dortmund hat in Leipzig verloren, Leipzig ist weiter ungeschlagen. Sagen Sie, dass ist kein normaler Aufsteiger, eine Niederlage dort ist eigentlich kein Beinbruch?

"Nein. Wenn man sieht, mit welchen Mitteln die dort arbeiten im Vergleich zu uns ist das schon klar. Und wie Sie angesprochen haben: Leipzig hat einen recht ordentlichen Start hingelegt, noch nicht verloren und Mannschaften wie Dortmund geschlagen, gegen Gladbach zu Hause ein Unentschieden, in Hamburg deutlich gewonnen. Man sieht, dass sie über Qualität verfügen.

Und man kann auch davon sprechen, dass es kein normaler Aufsteiger ist, wenn man sieht, welche finanziellen Möglichkeiten, die dort haben. Was sie im Sommer ausgeben können für neue Spieler. Da sieht man natürlich auch, dass sie eine gute Mannschaft haben und dass sie gestern gegen uns über 90 Minuten die bessere Mannschaft waren. Und dass das Ergebnis dann auch so zustande gekommen ist und das war am Ende auch verdient über 90 Minuten."

Wo steht der FCA? Zwei Siege, ein Unentschieden, drei Niederlagen. Verraten Sie's uns als FCA-Kapitän - wohin geht die Reise in diesem Jahr?

"Es ist alles noch ganz früh. Ich glaube der Start ist nicht übertrieben gut, auch nicht übertrieben schlecht, es ist so durchschnittlich. Am liebsten will man natürlich so schnell wie möglich viele Punke holen. Aber wir sind auch realistisch und sagen, wir arbeiten immer noch mit einem kleinen Etat im Vergleich zu anderen Bundesligisten. Und wir versuchen das Maximale herauszuholen aus jedem Spiel, die Punkte zu holen.

Die Voraussetzung bei uns ist, dass wir Gas geben, dass unter der Woche versuchen, uns weiterzuentwickeln und das dann am Wochenende auf den Platz bringen. Man kann sagen, dass man mal besser gestartet ist. Aber in der Vergangenheit haben wir auch oft einen Fehlstart gehabt wie letztes Jahr zum Beispiel. In diesem Sinne sind wir natürlich enttäuscht, dass wir gestern nichts mitnehmen konnten. Aber jetzt heißt es, sich gut zu erholen in den nächsten zwei Wochen, die wir vor uns haben."

Jetzt kommt der alte Trainer Markus Weinzierl in zwei Wochen mit dem FC Schalke 04. Mit welchen Gefühlen sehen Sie diese Partie?

"Eigentlich wie ein ganz normales Spiel. Natürlich ist unser ehemaliger Trainer Weinzierl da tätig und es ist schön, ihn mal wieder zu sehen. Aber an dem Nachmittag gibt's keine Sentimente oder Freunde. Wir wollen die drei Punke holen, das will Schalke genauso. Dass es schön ist, einander wieder zu sehen, ist klar. Aber das gilt an dem Nachmittag nicht."

Fühlen Sie eigentlich mit Markus Weinzierl? Es läuft ja überhaupt nicht auf Schalke.

"Nein, in der Bundesliga läuft es nicht bei Schalke, dafür in der Europa League. Aber wie gesagt: Man verfolgt ein bisschen die Situation und jetzt wird das unser kommender Gegner, da kann ich kein Mitleid haben. Wir wollen die Punkte und das wollen die genauso. Aber wir werden alles daran setzen, um Zu Hause zu gewinnen und hoffentlich kommt das auch so."

Die Fragen stellte Heute-im-Stadion-Moderator Uwe Erdelt.


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