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Lammbock 2 "Es sind fast alle wieder mit am Start"

Vor kurzem hat Schauspieler Moritz Bleibtreu auf Twitter die Bombe platzen lassen: es wird eine Fortsetzung der Kiffer-Komödie "Lammbock" geben. Vor 15 Jahren hat der Film über zwei Kumpels, die in Würzburg einen Haschisch-Handel betreiben, für einen Überraschungserfolg gesorgt. Wir haben Regisseur Christian Zübert schon mal nach ein paar Details für Teil 2 gefragt.

Von: Wolfram Hanke

Stand: 02.02.2016 | Archiv

Szene aus Lammbock | Bild: picture-alliance/dpa

Stefan und Kai, gespielt von Lucas Gregorowicz und Moritz Bleibtreu, sind inzwischen um die 40 und haben aber immer noch Bock auf Kiffen. 15 Jahre nach dem ersten Teil von Lammbock sind natürlich auch die Protagonisten älter geworden und hängen nicht mehr den halben Tag an der Playstation. Nachdem die beiden Grasdealer durch einen verdeckten Ermittler aufgeflogen waren, ist Stefan abgehauen, um irgendwo im Süden einen Strandbar aufzumachen.

"Der Stefan kommt zurück und sie erleben allerlei Sachen zusammen. Ich will noch gar nicht zu viel verraten. Ich fand das halt auch mal spannend, eine Geschichte über 40-jährige Kiffer zu erzählen. Ja, sie sind ein bisschen erwachsener geworden, aber vor allem ihr Umfeld ist viel erwachsener geworden und damit haben sie ziemlich viel Mühe, Schritt zu halten."

Regisseur Christian Zübert

Lange hat sich Christian Zübert gegen eine Fortsetzung von "Lammbock" gewehrt. Nach dem riesigen Erfolg des Films wurde er alle zwei Jahre von Produzenten angebaggert. Denn Sequels von erfolgreichen Filmen sind eine gmahte Wiesn. Den Ausschlag für "Lammbock 2" hat aber letztendlich nicht das Geld, sondern Moritz Bleibtreu gegeben. Seinem Quengeln hat Zübert nachgegeben und angefangen, ein Drehbuch zu schreiben.

Christian Zübert

"Ich war eben auch skeptisch. Der erste Lammbock war irgendwie ein Unikat. Das war nicht sowas wie... nichts gegen die Filme, aber so was wie Männerherzen, wo sich eine Fortsetzung anbietet. Der erste Lammbock war ein Einzelstück. Und ich wollte das nicht durch eine blöde Fortsetzung verderben. Ich habe dann irgendwann zu denen gesagt: ach, ich glaub, das wird nix. Aber ich fang jetzt mal an, ein Drehbuch zu schreiben, damit ich euch mal zwanzig Seiten geben kann und ihr dann auch merkt, das lohnt sich nicht. Ich habe eigentlich nur angefangen zu schreiben, damit die mich nicht mehr nerven."

Christian Zübert

Inzwischen ist das Drehbuch fertig und Christian Zübert ist voll überzeugt von der Geschichte. Und nicht nur er, auch die Schauspieler haben längst Feuer gefangen. Egal ob Moritz Bleibtreu, Elmar Wepper, Wotan Wilke Möhring oder Alexandra Neldel, die alle im ersten Teil dabei waren.

"Es sind fast alle wieder mit am Start. Auch da würde ich gerne noch ein paar Überraschungen offen lassen. Aber wir haben jeden bekommen, den wir wollten. Die haben wirklich richtig große Lust. Für uns alle hat der Film irgendwie eine große Bedeutung in unserem Leben  – für mich natürlich sowieso, weil es mein erster war. Aber auch für Lucas und für Moritz. Ich glaube, wir haben echt alle Lust, da wieder zusammenzukommen."

Christian Zübert

Würzburg mehr featuren

Im Juli sollen die Dreharbeiten beginnen - wieder in Züberts Heimatstadt Würzburg. Die war schon im ersten Teil Kulisse für die Handlung, gedreht wurde aber bis auf ein paar Außenaufnahmen meistens in Köln. Das soll sich jetzt ändern, sagt Regisseur Zübert. Auch weil sie dieses Mal ein bisschen mehr Geld hätten. Zwei bis drei Wochen werde wohl in Würzburg gedreht werden, unter anderem im Rathaus und auf dem Weinfest. Es sei ihm wichtig, Würzburg mehr zu featuren.

Kai und Stefan vor ihrem "Pizza-Service"

Die Erinnerungen aus Züberts Studentenzeit werden diesmal keine große Rolle spielen, die hat er im ersten Teil verarbeitet. Aber vielleicht die eine oder andere Sache, die er aus seiner Jugend noch mit Würzburg verbindet. Zum Beispiel Bier trinken und auf der Mauer der Festung Marienberg sitzen. Oder die Indie-Disko Labyrinth, die es immer noch gibt. Beim Pizza-Service Lambo, der als Vorlage für das Geschäft von Stefan und Kai dient, wird er sich aber wohl nicht blicken lassen.

"Wir waren damals, glaube ich, auch mit einem Filmteam da, um Interviews zu machen. Die waren irgendwie überhaupt nicht gut auf uns zu sprechen. Die haben gesagt: ach, ihr wart das mit diesem Scheiß da. Damals war der Film allerdings noch nicht draußen und ich weiß nicht, ob sie es jetzt anders sehen. Ich weiß nicht, ob es den Laden überhaupt noch gibt, keine Ahnung."

Christian Zübert

Auch wieder dabei: Mehmet Scholl

Noch nicht erloschen ist die Begeisterung von Stefan und Kai für ihren Lieblings-Fußballprofi Mehmet Scholl, inzwischen ARD-Experte und Zündfunk-Moderator. Er wird wieder eine Rolle in den Dialogen spielen, ohne selbst aufzutauchen, wie im ersten Teil, wo Stefan - gespielt von Lucas Gregorowicz - in einer Szene erklärt, Mehment sei der einzige Mann auf der ganzen Welt, dem er einen blasen würde. Mehmet Scholl hat kein Problem damit, dass ihn die vernebelten Jungs ziemlich gut finden, hat er dem Zündfunk erklärt:

Mehmet Scholl

"Das war ein guter deutscher Film. Ich meide ja Til Schweiger-Filme. Wenn aber sowas wie Lammbock kommt, schau ich mir das schon an. Ich hab den Film im Kino gesehen mit einer Mütze auf dem Kopf und bin aber immer mehr in meinem Sitz versunken. Rein wegen der Dialoge. Dann ging's ja drum, dass ich so ein Riesenteil hätte und meine Freundin saß daneben und hat gesagt, das ist ja glatt gelogen. Ja, eine skurille Erfahrung."

Mehmet Scholl.

Im Frühjahr 2017 wird sich zeigen, ob "Lammbock 2" die hohen Erwartungen nach dem erfolgreichen ersten Teil erfüllen kann. In Würzburg ist die Spannung auf jeden Fall schon groß, wie es mit den beiden Kiffern Stefan und Kai und ihrem Haschisch-Lieferdienst weitergeht. Ein paar Sachen, so viel verrät Regisseur Christian Zübert, werden aufgelöst, aber nicht alle.

"Es gibt ein Geheimnisse aus dem ersten Film, das heben wir uns vielleicht für den dritten Film auf. Vielleicht wenn sie dann 65 sind oder so."

Christian Zübert


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