Bayern 2 - Zündfunk

"Letter To Self" Die Post-Punk Sensation aus Dublin: Sprints

Die Sprints haben es eilig. Es geht um Adrenalin. Tempo. Und die Ängste im Kopf. Die vier Iren haben ihre Band 2019 nach einem Savage Gig gegründet und sich mit ihrem Garage-Postpunkrock sofort in unsere Neujahrs-Ohren gespielt. Ihr Debutalbum ist unser erstes Album der Woche. Wir haben die Band zum Interview getroffen.

Von: Tobias Ruhland

Stand: 08.01.2024

Sprints - Letter To Self | Bild: JP Dougherty

Mit ihrem Debütalbum "Letter To Self" drücken die Sprints aufs Gaspedal. Ihr Sound ist inspiriert von der Liebe zum Gothic der frühen 80er und 90er Jahre und Noise Rock und beeinflusst von den frühen Pixies, Bauhaus, Sioux Sioux, King Gizzard, Savages und LCD Soundsystem. Unser erstes Lieblingsalbum des Jahres ist voll mit Songs, die sich immer zu so wunderbaren Explosionen aufbauen und Sängerin Karla Chubb den großen Ausbruch teilweise fast schon unanständig weit hinauszögert. Die Sprints sind Leadsängerin Karla Chubb und ihre drei Band Boys: Colm O'Reilly, Jack Callan und Sam McCann. Wir haben sie zum Interview getroffen.

ZÜNDFUNK: Ist das Zufall, dass Eure Songs standardmäßig so kleine choreografierte Explosionen und Ausbrüche haben?  

Karla Chubb: Es ist schon so ein Markenzeichen. Wir spielen viel mit Anspannung und Loslassen auf der Platte - immer den Live Moment im Kopf: Wann würde der Moshpit starten, wann werden alle durchdrehen - es geht darum, dass die Fans richtig mitmachen können.    

Im Song "Ticking" gibt es einen kleinen deutschen Part in der Strophe. Wie kommt es, dass sich deutsche Lyrics in den Song gemogelt haben?

Irgendwie hatte es gepasst. Ich habe fünf Jahre lang in Deutschland gelebt. Mein Vater arbeitete in Düsseldorf und ich ging dort in den Kindergarten. Ich bin quasi bilingual aufgewachsen, auch wenn ich vieles wieder verloren habe. Mein Neujahrsvorsatz ist, wieder flüssiger sprechen zu können.

Und dann ist da natürlich das Thema Tempo und Geschwindigkeit, das bei eurer Band auf so vielen Ebenen eine Rolle spielt. Die Sprints haben sich 2019 gegründet, dann gleich einige EPs veröffentlicht, waren beim Glastonbury Festival und sogar mit Liam Gallagher auf Tour. Wie kam es zum Namen "Sprints"? Seid ihr Rekordhalter in einer Sportart?  

Der Name war am Anfang wie eine Zielsetzung, es sollte um Adrenalin gehen, hohe Herzfrequenz, hohes Tempo. Es dreht sich alles um Adrenalin. Und man kann dazu super schnell rennen. Und in den Songs dreht es sich oft um Ängste, um Wut, Ärger. Wir wollen diese schwierigen Gefühle in etwas positives verwandeln.

Man möchte nicht in Deinem Kopf leben, oder?  

Ich bin eine ängstliche Grüblerin. Aber es hilft mir sehr, diese Gedanken auf Papier zu bringen. Und musikalisch wird es total spannend, wenn man keine Angst hat, auch in diese dunklen Ecken zu schauen. Und mit Pedals und Amps und Aufnahmetechniken zu experimentieren und all das rauszubringen, ist kathartisch. 

"Is a deeply personal and autobiographical album lyrically and in its key themes, while sonically it explores a space inspired by our love of early 80s gothic, 90s noise rock and more modern influences. It revisits our most vulnerable moments and imbues them with visceral garage- punk. It aims to take the things that are considered inherently negative - feelings of anxiety, anger and rage, and turning them into a positive. Using our experiences to fuel us and pouring them into a positive outlet. It’s cathartic, it’s honest, it’s raw."

- Karla Chubb

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SPRINTS - Letter to Self (Full Album Stream) | Bild: City Slang (via YouTube)

SPRINTS - Letter to Self (Full Album Stream)