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Überschwemmtes Simbach am Inn

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Nur wenige Gemeinden gegen Starkregen gewappnet

Sturzfluten können überall auftreten, auch fernab von Flüssen und Bächen. Dennoch seien nur die wenigsten Gemeinden in Deutschland darauf vorbereitet, warnt jetzt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

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Mehr als ein Jahr ist die Sturzflut in Simbach am Inn jetzt her. Ähnlich wie der niederbayerischen Stadt könnte es in Zukunft auch anderen Gemeinden gehen. Doch viele Kommunen sind schlecht auf Extrem-Wetter wie Starkregen und Sturzfluten vorbereitet. "Die meisten Gemeinden haben sich mit diesem Risiko bislang noch nicht beschäftigt", so Wolfram Geier vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) dem ARD-Magazin "Report Mainz".

"In der Regel werden Gemeinden immer dann aktiv, wenn es sie tatsächlich mit einem katastrophalen Ereignis getroffen hat." Wolfram Geier, Bundesamt für Bevölkerungsschutz

Gefahrenanalyse erforderlich

Geyer forderte in "Report Mainz" die Kommunen auf, zu analysieren, wo in einem Katastrophenfall das Wasser die größten Schäden anrichten würde. Nur so könnten sich die Gemeinden auf Gefahren vorbereiten. Täten sie das nicht, handelten sie grob fahrlässig.

Dem Bericht zufolge kann jede Gemeinde selbst über die Vorsorge gegen Sturzfluten entscheiden. Das Bundesamt empfehle dazu Risikokarten, mit denen sich Katastrophen simulieren ließen. Ohne eine solche Risikoanalyse sei "keine vernünftige Gefahrenplanung" möglich, sagte Geier. 

Überflutungsschäden stark angestiegen

Die Schäden, die aus Sturzfluten und Starkregen resultierten, haben sich dem Rückversicherer "Munich Re" zufolge in den vergangenen 30 Jahren verdreifacht, wie "Report Mainz" weiter berichtet. Die Summe liege mittlerweile bei knapp zwei Milliarden Euro im Jahr.