Patienten die erneut an Krebs erkranken brauchen ein Medikament um diesen auszubremsen. Der neue Wirkstoff Palbociclip soll dabei helfen. Mindestens 10 Monate länger als mit der besten Standardtherapie dauert es mit dem neuen Medikament bis der Krebs wieder aktiv wird, berichtet Rachel Würstlein – Onkologin an der Uniklinik München.
Annehmbare Lebensqualität tausende Euro im Jahr?
Palbociclip ist allerdings umstritten. Es ist zum einen sehr teuer, zum anderen ist die Wirkung noch nicht gänzlich erwiesen.
„Die wesentliche Studie ist noch gar nicht zu Ende, die wird erst Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein.“ (Jörg Schaaber, Gesundheitszeitschrift „Gute Pillen, schlechte Pillen“)
Das zuständige Gremium in Deutschland, das neue Medikamente prüft, der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat deshalb jetzt entschieden: Der Wirkstoff Palbociclip hat keinen erkennbaren Zusatznutzen. Eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen wird daher unwahrscheinlich.
Schnell auf den Markt heißt mehr Geld für das Unternehmen
Je früher ein Hersteller sein neues Medikament auf den Markt bringt, desto länger hat er eine Monopolstellung und kann somit mehr Umsatz machen. Der Hersteller von Palbociclip, das Unternehmen Pfizer, konnte durch die schnelle Markteinführung seinen Gewinn im vergangenen Quartal verdoppeln.
Preis muss verhandelt werden
Kann der Hersteller des neuen Medikaments belegen, dass die Patienten damit länger leben, kann ein „erheblicher Zusatznutzen“ festgestellt werden. Das Medikament kann dann hohe Preise erzielen, im Fall von Palbociclip den Preis von 66 000 € pro Jahr. Für Krankenkassen die diese Kosten für den Patienten übernehmen müssen heißt das: Geschätzt ein Prozent ihres Gesamtbudgets würde für Palbociclip ausgegeben werden. Ein Betrag der langfristig nicht zu stemmen ist.