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Pollen löst sich aus Blütenkätzchen

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Neue Pollenfallen sollen Allergikern helfen

Neue Pollenfallen sollen Allergikern helfen

Pollenfallen mit Messrobotern sollen den Pollenflug besser auswerten und dokumentieren. Über das Internet können Allergiker und Asthmatiker künftig die Informationen abrufen.

Von
Julia Hofmann
Michael Reiner

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Pollengeschädigte in Bayern können zumindest mittelfristig hoffen. Künftig sollen Allergiker die Daten über den aktuellen Pollenflug im Internet aktuell abrufen können. Um sich auf die Pollenbelastung einzustellen, nutzen schon jetzt viele Betroffene eine App auf dem Handy, die den aktuellen Pollenflug darstellt. Doch die Datengrundlage ist dünn, die Vorhersage deshalb unsicher, denn in ganz Bayern gibt es nur zwei Messstationen, eine im Süden und eine im Norden. Dort werden die Pollen noch analog gezählt – per Hand und mit dem Mikroskop. Das soll sich ändern.

"Wir wollen hier auf einen Standard kommen, dass das elektronisch ausgewertet werden kann. Dass wir schneller die Informationen an die Allergiker, Asthmatiker weitergeben können. Wir erhoffen uns damit eine Verbesserung für die Menschen, die betroffen sind." Melanie Huml, (CSU), Bayerische Gesundheitsministerin

Messroboter sollen’s richten

Neue Messroboter sollen nun eingesetzt werden. Bisher gibt es allerdings nur einen Prototypen. Die eingefangenen Pollen werden hier mit 70.000 verschiedenen Refenzaufnahmen verglichen. Was früher drei Tage dauerte, erledigt die Maschine in drei Stunden. Bis nächstes Jahr sollen acht Messroboter für insgesamt zwei Millionen Euro angeschafft werden.

"Das wird wirklich eine spürbare Verbesserung für die Betroffenen, die sich erkundigen können, welche Pollen wann und wo angekündigt sind und fliegen werden. Und das ist sicherlich sehr sinnvoll." Melanie Huml (CSU), Bayerische Gesundheitministerin

Auch Mediziner erhoffen sich bessere Behandlungsmöglichkeiten durch das schnelle Auswerten von Pollendaten. In der Allergiker-Sprechstunde in der HNO-Klinik in Erlangen lassen sich Patienten auf Stoffe testen, auf die sie sensibel reagieren. Je nachdem, wie groß die Pusteln auf der Haut werden, können die Mediziner entsprechende Arzneimittel verschreiben. So können die schlimmsten Beschwerden eingedämmt werden. Auch dazu wären die präziseren Informationen aus den neuen Messstationen hilfreich.

"Ich empfehle den Patienten immer bevor der Pollenflug losgeht, drei Tage, vier Tage vorher mit ihrer medikamentösen Therapie zu beginnen. Also die Allergietablette, das Antihistaminikum oder das cortisonhaltige Nasenspray rechtzeitg zu verwenden, damit sich die allergischen Beschwerden in der Nase nicht aufbauen können." Jacob Brügel, HNO-Klinik Uni Erlangen

Weniger Medikamente durch genaue Infos

Es gibt eine Vielzahl von Medikamenten, die bei Pollenallergien helfen können. Doch ihre Einnahme kann den Organismus auch belasten. Deshalb sind genaue Informationen wichtig. Damit könnten auch die Medikamente zielgenauer eingesetzt werden und deren Verbrauch sich deutlich reduzieren. Laut Melanie Huml sei auch das mit ein Grund warum der Freistaat das System mit heuer fünf, und nächstes Jahr mit acht Messstationen unterstützt. Die Daten sollen spätestens 2019 kostenlos auf der App zur Verfügung stehen.