Skelett eines Tyrannosaurus Rex
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Miniausgaben des T. Rex: Keine eigene Dino-Art, sondern Teenies

Gab es eine Miniausgabe des berühmten Tyrannosaurus Rex? Nach jahrzehntelangen Debatten um zwei kleine Skelette haben Forscher nun bewiesen, dass dem nicht so war. Nun ist klar: "Jane" und "Petey" aus einem Museum in USA waren einfach T. Rex-Teenies.

Seine körperlichen Ausmaße sind gigantisch: Ein großer Kopf mit riesigen, spitzen Zähnen sitzt auf einem bis zu dreizehn Meter langen Körper. Kein Wunder, dass der Tyrannosaurus Rex der berühmteste Dinosaurier der Welt ist. Das Burpee Museum of Natural History in Illinois, USA, beherbergt aus den frühen 2000er-Jahren zwei kleinere Ausgaben des Riesen-Dinos. Ihre Namen: "Jane" und "Petey". Verglichen mit einem ausgewachsenen T. Rex sind sie eher winzig, sie haben die Größe eines Pferdes.

Eigene Dino-Art oder T.Rex-Jungtiere?

Die Frage unter Wissenschaftlern war jahrelang, ob Jane und Petey eine eigene Dino-Art bilden, eine sogenannte Zwerg-Dinoart (Nanotyrannus), oder ob sie T. Rex-Teenies sind. Holly Woodward von der Oklahoma State University untersuchte die beiden Exemplare. Die Ergebnisse ihrer Studie erschien am 1. Januar 2020 in der Fachzeitschrift Science Advances.

Alter und Wachstum der Fossilien untersucht

Woodward und ihre Kolleginnen und Kollegen griffen dabei auf neuere Untersuchungsmethoden zurück. Sie studierten die fossile Knochenmikrostruktur, um Informationen über Wachstumsraten und Alter der Fossilien zu erhalten. Dazu entfernten die Forscher dünne Scheiben von den Beinknochen von Jane und Petey und untersuchten sie mit hoher Vergrößerung in leistungsstarken Mikroskopen.

Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass die Eigenschaften der Blutgefäße in den Knochen noch der Wachstumsphase entsprachen. Bei ausgewachsenen Tieren wären nach ihren Angaben die Spuren des Prozesses zur Neubildung von Blutgefäßen weniger ausgeprägt gewesen.

Wachstumsringe in den Knochen zeigen: Dinos waren Teenager

Die Mikrostrukturen der versteinerten Dinosaurierknochen wurden anschließend mit ähnlichen Merkmalen verglichen, die in modernen Knochen zu finden sind. Aus der neuartigen Labormethode lassen sich Rückschlüsse auf den Stoffwechsel, die Wachstumsrate und das Alter der Tiere ziehen. Das Faszinierende daran: Ähnlich wie das Zählen der Baumringe das Alter von Bäumen verrät, konnten die Wissenschaftler anhand der Jahresringe im Knochen feststellen, dass Jane und Petey im Teenager-Alter waren, als sie starben, 13 bzw. 15 Jahre alt.

Knochenringe verraten hungrige und satte Jahre

Mithilfe der Untersuchung der fossilen Knochenmikrostruktur, der sogenannten Paläohistologie, zogen Woodward und ihr Team den Schluss, dass es die Skelette von jugendlichen T. Rex sein müssen und keine neue Zwerg-Dinoart. Die Untersuchungen der Altersringe zeigte ihnen noch etwas anderes: In Jahren, in denen das Nahrungsangebot knapp war, wuchsen die T. Rex weniger, während sie in Jahren, in denen es reichlich zu fressen gab, stärker wuchsen.

T. Rex erst mit 20 Jahren ausgewachsen

Woodward wies außerdem darauf hin, dass ein T. Rex im Laufe seiner Reife wahrscheinlich drastische Veränderungen durchmachte, da er bis zu zwanzig Jahre gebraucht habe, um zum Riesendino zu werden. Jugendliche wie Jane und Petey waren schnell, leichtfüßig und hatten messerartige Zähne zum Schneiden, während erwachsene T. Rex eher als schwerfällige Knochenbrecher unterwegs waren.