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Ablauf der totalen Mondfinsternis am 27. Juli 2018

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Jetzt für die Mondfinsternis am Freitag vorbereiten

Wann muss ich los? Wohin geh ich am besten? Lohnt der Besuch einer Sternwarte? Und was nehm ich am besten mit, um die Mondfinsternis am 27. Juli 2018 zu sehen? Mit diesen Tipps gehen Sie wie ein Profi zur MoFi!

Über dieses Thema berichtet: IQ - Wissenschaft und Forschung am .

Zeitlich günstiger kann eine MoFi kaum liegen als die totale Mondfinsternis am 27. Juli: ein Freitagabend etwa von neun Uhr abends bis Mitternacht, und das im Sommer. Wenn das Wetter mitspielt, brauchen Sie eigentlich nur hingucken und genießen.

Gute Vorbereitung bringt mehr Genuss

Für die perfekte MoFi sollten Sie aber ein paar Kleinigkeiten vorbereiten, damit Sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind und nichts das Vergnügen verdirbt. Und für schöne Bilder von der Mondfinsternis zur Erinnerung an einen tollen Abend geben wir Ihnen spezielle MoFi-Foto-Tipps. Und hier finden Sie unsere Checkliste zur MoFi-Vorbereitung zum Ausdrucken.

Wo muss ich hin?

Suchen Sie rechtzeitig nach einem günstigen Beobachtungsort und probieren Sie ihn möglichst an einem Abend vor dem 27. Juli aus. Wählen Sie einen erhöhten Standpunkt mit Blick nach Osten bis Süden oder das Nordwestufer eines größeren Sees. Sie brauchen freie Sicht zum Horizont, denn beim Mondaufgang hat die Mondfinsternis schon begonnen. Die Mondscheibe wandert im Verlauf der MoFi von Ostsüdost bis in den Süden und steigt auf zwei Handbreit Höhe über den Horizont. Zum Höhepunkt der Totalität steht der rote Blutmond aber erst eine Handbreit hoch - da sollte kein Haus oder zu naher Wald im Blickfeld sein.

Je weniger Licht im Umfeld stört, umso größer wird der Genuss. Nicht wegen der Mondfinsternis selbst - die können Sie sogar inmitten einer hellerleuchteten Stadt bewundern. Aber während der Totalität tritt rings um die Mondscheibe der Sternenhimmel wieder hervor. Wo es richtig finster ist, ist rechts vom Mond sogar die Milchstraße wieder zu sehen.

Wann muss ich los?

Mondaufgang ist am 27. Juli gegen neun Uhr abends (im Süden Bayerns; weiter nördlich einige Minuten später), ab halb zehn Uhr beginnt die Totalität. Planen Sie nicht zu knapp: Sie wollen ein hübsches Plätzchen wählen, eine Decke ausbreiten und sich vielleicht ein Gläschen einschenken, ohne schon die Hälfte zu verpassen. Wollen Sie Fotos von der Mondfinsternis machen? Dann empfehle ich Ihnen, eine gute Stunde vor Mondaufgang an Ort und Stelle zu sein, etwa um acht Uhr abends. Dann können Sie Kamera, Stativ, Fernauslöser und anderes noch im hellen Sonnenlicht auspacken und vorbereiten.

Die Totalität mit typischen Blutmond dauert bei dieser Mondfinsternis fast zwei Stunden, bis Viertel nach elf Uhr. Wollen Sie danach den Austritt aus dem Kernschatten verfolgen, sollten Sie sich bis nach Mitternacht Zeit nehmen. Und wer auch die Halbschattenphase noch verfolgen will, bleibt bis halb zwei Uhr nachts wach. Diese ist allerdings fürs bloße Auge kaum wahrnehmbar.

Lohnt der Besuch einer Sternwarte?

Der Besuch einer Sternwarte lohnt eigentlich immer. Nicht unbedingt wegen der Mondfinsternis selbst, die Sie nahezu überall und mit dem bloßen Auge beobachten können. Aber Sternwarten bieten dazu noch viele Informationen rund um die Mondfinsternis und gleichgesinnte Gesellschaft an, wie in München zur Langen Nacht der Mondfinsternis der Sternwarten. Und Sie finden jemanden, der Ihnen zeigt, was es rings um den verfinsterten Mond noch zu sehen gibt. Etwa unseren Nachbarplaneten Mars, der genau am 27. Juli 2018 in Opposition steht, oder den Ringplaneten Saturn, der den Blick durch das Teleskop einer Sternwarte in jedem Fall lohnt.

Die Mondfinsternis beobachten Sie besser mit bloßem Auge oder einem Fernglas. Der Erdschatten ist nicht so scharf abgegrenzt, dass Sie ihn in einem Teleskop über die Mondkrater huschen sehen könnten, sondern eher diffus, weil er durch die Erdatmosphäre gestreut wird. Wenn Sie die Mondoberfläche durchs Teleskop betrachten wollen, wählen Sie lieber einen anderen Termin. Am besten mit einem dreiviertel vollen Mond, der an der Schattengrenze dann wirklich die Kraterränder erkennen lässt.