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Es kreucht und fleucht - Wie Krabbeltiere Wohnhäuser besiedeln

Es kreucht und fleucht - Wie Krabbeltiere Wohnhäuser besiedeln

Weit mehr Insekten bevölkern unsere Häuser und Wohnungen, als man so annehmen möchte. Das hat eine Studie aus den USA ergeben. Pro Haushalt sind es bis zu 100 verschiedene Arten - und längst nicht nur Schädlinge. Von Susanne Weichselbaumer.

Über dieses Thema berichtet: IQ - Wissenschaft und Forschung am .

Käfer, Tausendfüßler, Schwebfliegen - sie alle sind uns viel näher, als gedacht. Eine Studie der kalifornischen Wissenschaftsakademie in San Francisco hat untersucht, welche und wie viele Insekten in menschlichen Wohnräumen zu finden sind. Das Ergebnis: Es sind viel mehr, als man erwarten würde.

Dach und Keller inspiziert

In der Stadt Raleigh in North Carolina wurden 50 Haushalte von oben bis unten unter die Lupe genommen. Pro Wohneinheit fanden sich bis zu 100 verschiedene Insektenarten. Während sich fußläufige Tierchen wie Tausendfüßler gerne in den unteren Etagen aufhalten, siedeln sich Fluginsekten lieber weiter oben im Haus an.

Kurzzeitbewohner und Dauergäste

Wespen, Wildbienen und Schwebfliegen werden gerne in den oberen Etagen und unterm Dach sesshaft. Weiter unten gibt es viele Insekten, die öfter ein- und ausmarschieren. Etliche Tausendfüßler, Spinnen oder Käfer verirren sich nicht nur mal eben ins Haus, sondern pendeln regelrecht zwischen drinnen und draußen. Die meisten wechseln ohne erkennbare Vorlieben zwischen Bad, Gäste-WC, Wohnzimmer oder Küche. Nur im Keller finden sich vermehrt solche Arten, die es gerne trocken, geschützt und gleichmäßig kühl haben.

Unordnung und Haustiere spielen keine Rolle

Teppichböden ziehen mehr Insekten an als glatte Bodenbeläge wie etwa Parkett. Ob die Wohnung aber penibel aufgeräumt ist oder im Chaos versinkt, ist den Einzugswilligen egal. Auch Haustiere haben keine Auswirkung auf das Vorkommen von Insekten.

Pflanzen rund ums Haus

Der Mensch kann sich nicht aussuchen, wer sich bei ihm einquartiert und wer nicht. "Vor allem die Diversität der Pflanzen in den umliegenden Gärten spielt eine große Rolle dafür, was für Insekten reinkommen", erklärt die Bayreuther Zoologin Heike Feldhaar. Über solche umgebungsspezifischen Besonderheiten machen sich auch die kalifornischen Forscher weiter Gedanken. Sie führen ihre Studien nun in anderen Ländern durch und hoffen, grenzübergreifende Gesetzmäßigkeiten zu finden.