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Flüchtling in Bäckerei

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Wie Bürokratie Flüchtlinge am Arbeiten hindert

Wie Bürokratie Flüchtlinge am Arbeiten hindert

Über 60.000 Flüchtlinge haben vergangenes Jahr in Bayern ein Praktikum, eine Ausbildung oder eine Beschäftigung aufgenommen. Aber es läuft nicht alles rund auf dem Arbeitsmarkt.

Von
Katharina Kerzdörfer

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Hussein Adam geht mit gemischten Gefühlen zum Dachauplatz in Regensburg – eigentlich wäre das der tägliche Weg zu seinem Ausbildungsplatz. Doch leider darf er nicht arbeiten. Er wartet noch auf eine Arbeitserlaubnis. Im September hätte er das erste Ausbildungsjahr beginnen sollen. Die Firma hat fest mit seinem Azubi gerechnet - Personalchef Jürgen Stilp hatte alle Unterlagen eingereicht, erklärt er. 

"Er hat einen hervorragenden Eindruck auf uns gemacht. Er ist sehr pünktlich gekommen, also das heißt für mich zuverlässig, ist sehr engagiert gewesen beim Probearbeiten. Rein von dem, was ich da gesehen habe, ein sehr, sehr guter Auszubildender, den ich auch gerne hätte." Jürgen Stilp, Peronalchef Bäckerei Brunner

Ob oder wann Hussein Adam eine Ausbildungserlaubnis bekommt, ist ungewiss.

Ehrenamtliche Flüchtlingshelfer sind frustriert

Für die Flüchtlingshelferinnen Hilde Schedl und Petra Nordling ist es ein Unding, dass viele Flüchtlinge noch auf eine Arbeitserlaubnis warten müssen. Wie vielen genau es so geht, wie Hussein Adam, ist unklar. 

"Genaue Zahlen gibt es nicht, die kann man nirgendwo bekommen. Ich schätze aufgrund meiner Kontakte, die ich zu sämtlichen Regierungsbezirken habe, dass es um die 1.400 Ausbildungsgenehmigungen sind, die entweder nicht erteilt wurden oder noch in der Schwebe sind. Es ist wirtschaftlicher Unsinn." Petra Nordling, ehrenamtliche Flüchtlingshelferin