Die Zahl der Baugenehmigungen sank in den ersten drei Quartalen um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das statistische Bundesamt hat festgestellt, dass von Januar bis September fast 20.000 Neubauten und Umbauten weniger genehmigt wurden als ein Jahr zuvor: insgesamt waren es noch 257.000. Dabei betreffen fast neun von zehn Baugenehmigungen einen Neubau. Doch unterm Strich sind 226.000 neue Wohnungen von Januar bis September nicht genug für ganz Deutschland. Darüber sind sich alle Experten einig.
Zunahme bei Mehrfamilienhäusern
Positiv ist, dass die Zahl der Mehrfamilienhäuser weiterhin leicht zunimmt. Sie werden vor allem in großen Städten und Ballungsräumen gebaut und sorgen dort für etwas Entlastung auf dem angespannten Wohnungsmarkt. Bei den Etagenwohnungen in Mehrfamilienhäusern wurde sogar der höchste Wert seit zwanzig Jahren erreicht. Mehr als jede zweite neue Wohnung zählt dazu. Rückläufig war erneut die Zahl der Einfamilienhäuser, davon wurden 5,7 Prozent weniger genehmigt. Als Ursache dafür werden oft die hohen Grundstückspreise genannt, die den Traum vom eigenen Haus erheblich verteuern.
Drastischer Rückgang bei Wohnheimen
Am stärksten macht sich das Minus der Baugenehmigungen bei den Wohnheimen bemerkbar, womit vor allem Unterkünfte für Geflüchtete gemeint sind. Hier wurden 41 Prozent weniger beantragt. Es waren aber bundesweit immer noch fast elftausend Wohnheime, die neu gebaut oder ausgebaut werden.