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Warum es derzeit Kurzarbeit in der Autoindustrie gibt

Weil es Probleme gibt mit den verschärften Messverfahren für Abgastests, können Autobauer einige Modelle nicht ausliefern und müssen die Produktion drosseln. Das trifft auch die Zulieferer. Beschäftigte stehen vor Kurzarbeit. Von Birgit Harprath

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Wirtschaft und Börse am .

Weniger arbeiten statt gekündigt zu werden: die Idee steckt hinter dem Begriff der Kurzarbeit. In der Wirtschafts- und Finanzkrise machte Deutschland damit von sich reden. Es gab weitaus weniger Arbeitslose als in anderen Staaten. Und als der Aufschwung zurückkehrte, mussten die Firmen sich nicht erst wieder auf Personalsuche begeben.

Kurzarbeit nur, wenn Vertrag das vorsieht

Will oder muss eine Firma den Mitarbeitern die Arbeitszeit verkürzen, dann geht das nur, wenn ein Tarif- oder Arbeitsvertrag das vorsieht. Und der Betriebsrat muss zustimmen. Der Erhalt des Arbeitsplatzes kostet die Beschäftigten aber etwas: ein Weniger beim Einkommen für die Zeit, die nicht gearbeitet wird. Die Bundesagentur für Arbeit springt zum Teil ein. Das Kurzarbeitergeld beträgt 60 Prozent des Nettolohnausfalles - mit Kind sind es 67 Prozent. Allerdings: die Voraussetzungen müssen stimmen.

Voraussetzungen müssen erfüllt sein

Der Arbeitsausfall darf nur vorübergehend sein und nicht wie auf dem Bau daran liegen, dass im Winter eben nicht gemauert werden kann. Außerdem müssen wirtschaftliche Gründe vorliegen oder ein unabwendbares Ereignis. Und mindestens ein Drittel der Beschäftigten sollten Betroffen sein. Um die Kassen der Arbeitslosenversicherung nicht zu sehr zu belasten, müssen bei Produktionsausfall erst einmal Überstunden abgebaut und Arbeitszeitkonten geleert werden.