Bildrechte: dpa/Andreas Arnold

Ryanair

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Streik bei Ryanair trifft Bayern nur am Rande

Mitten in der Urlaubszeit haben die Beschäftigten beim irischen Billigflieger Ryanair zum Arbeitskampf aufgerufen. Europaweit sollen an diesem Mittwoch und Donnerstag mehr als 700 Flüge ausfallen. Von Regina Kirschner

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft kompakt am .

Für tausende Ryanair-Passagiere heißt es warten und hoffen. Weil die Flugbegleiter in Spanien, Portugal, Belgien und Italien streiken, fallen bei dem Billigflieger an diesem Mittwoch mehrere Hundert Flüge aus – darunter einige Verbindungen von und nach Deutschland.

50.000 Kunden von Streiks betroffen

Die betroffenen Kunden wurden laut Ryanair per SMS oder E-Mail so schnell wie möglich informiert. Alle anderen könnten davon ausgehen, dass ihre Flüge stattfinden, hieß es. Auf Twitter teilte die irische Fluggesellschaft mit, dass etwa 50.000 Kunden umgebucht oder vollständig entschädigt worden seien. Das galt wohl aber nicht für Passagiere mit Flugverbindungen von oder nach Italien. Dort sorgten kurzfristige Streichungen für Ärger. Die meisten Ausfälle gab es allerdings in Spanien, wo Ryanair 200 Flüge strich - ein knappes Viertel aller Verbindungen.

Wenige Flugausfälle in Bayern

Auch Passagiere im Freistaat sind betroffen: Die Airline strich für die beiden Streiktage an diesem Mittwoch und Donnerstag drei Verbindungen an bayerischen Flughäfen. In Nürnberg fallen nach Angaben des Flughafens am Mittwoch zwei Flüge von Ryanair aus - einer nach Mailand und einer nach Palma de Mallorca. Am Allgäu Airport in Memmingen bleibt nach aktuellem Stand am Mittwoch eine Maschine nach Alicante am Boden. Am Donnerstag soll ein Flug in Memmingen ausfallen. In München haben die Ryanair-Kunden hingegen nichts zu befürchten. Dort soll es keine Flugausfälle geben.

Ryanair droht mit Stellenstreichungen

Die Streiks könnten mehreren Ryanair-Beschäftigten die Jobs kosten. Europas größter Billigflieger hat seinen Mitarbeitern nun den Kampf angesagt. Ryanair will seine Flotte am Standort Dublin um 20 Prozent reduzieren. Dort seien die Posten von mehr als 100 Piloten und 200 Flugbegleitern in Gefahr.

Polen statt Irland

Konkret plant die irische Fluggesellschaft ihre Flotte in Dublin von 30 auf etwa 24 Maschinen zu verringern. Der Grund: Die Streiks hätten sich negativ auf die Buchungen ausgewirkt. Im Wachstumsmarkt Polen will Ryanair seine Flotte allerdings verdoppeln - auf über zehn Maschinen.

Bald auch Streiks bei uns in Deutschland?

Die deutschen Gewerkschaften für Piloten und Flugbegleiter haben bislang keinen Arbeitskampf bei Ryanair ausgerufen. Bei der Vereinigung Cockpit läuft aber eine Urabstimmung bis Ende Juli. Die Gewerkschaften stimmen sich auf europäischer Ebene ab und setzen sich für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne ein.